Rohöl: Kommt es zu einer Verlängerung der Förderkürzungen?

Freitag, 24.03.2017 12:45 von GodmodeTrader - Aufrufe: 161

Singapur/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise haben am Freitag leicht zugelegt. Am Mittag kostete ein Barrel Brent 50,76 US-Dollar. Das waren 19 Cent mehr als am Donnerstag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate stieg um 22 Cent auf 47,92 US-Dollar. Der Preis für die Nordseesorte Brent ist diese Woche zwischenzeitlich unter die Marke von 50 US-Dollar/Barrel gekracht. Die Ursache für den Preisrückgang ist erneut bei den Lagerbeständen zu suchen: Die OPEC-Kürzungen spiegeln sich überraschenderweise nicht in den offiziellen Daten zur Ölreservehaltung wider.

Die Daten des US-Energieministeriums zeigten einen erneuten Aufbau der Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche auf ein frisches Rekordniveau. Ein Blick auf die Lagerhaltung raffinierter Produkte lässt dagegen erwarten, dass die vollen Lager in den kommenden Wochen insgesamt abgebaut werden. So waren in der vergangenen Woche die fünfte Woche in Folge die US-Benzinvorräte weiter rückläufig. Zudem gab es geringere Diesel- und Heizölreserven. Der Abbau der Vorräte bei den weiterverarbeiteten Produkten könnte eine Vorstufe für eine stärkere Öl-Nachfrage sein. Demnach ist zu erwarten, dass die Raffinerien bald verstärkt Öl von den Tankfarmen kaufen und somit den Abbau bei Rohöl beschleunigen sollten.

Zudem hat China als weltweit zweitgrößter Ölkonsument für den Februar rückläufige Importe aus den Kern-OPEC-Ländern gemeldet, bei einem gleichzeitigen Anstieg der Ölproduktnachfrage. Laut der chinesischen Zollbehörde sind die Importe aus Saudi-Arabien im Februar im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent gefallen.

Was bedeutet dies nun für eine mögliche Verlängerung der vereinbarten Förderkürzungen? Zeigen sich in den kommenden Wochen Einschnitte bei der Lagerhaltung, müsste die OPEC das Abkommen über Ende Juni hinaus nicht unbedingt verlängern. Die Ölpreise dürften dann wieder ohnehin nach oben tendieren. Sollten dagegen die Öllagerbestände langsamer abgebaut werden als erwartet, steigt der Druck auf die OPEC, die Produktionskürzungen zu verlängern. Die Analysten der HSH Nordbank erwarten, dass eine etwaige Verlängerung des Abkommens einen erneuten unmittelbaren Preissprung von bis zu 10 US-Dollar je Barrel vom gegenwärtigen Preisniveau auslösen würde. Noch aber zeigen sich die Experten zuversichtlich, dass die Produktionskürzungen sich in Kürze in den Lagerbeständen rund um den Globus widerspiegeln werden.

An diesem Wochenende treffen sich Vertreter des Ölkartells OPEC und weiterer Förderlände in Kuwait, um darüber zu beraten, ob die zuletzt beschlossenen Förderkürzungen noch über die Jahresmitte hinaus verlängert werden sollten. Eine formale Entscheidung werde es aber bis zum Mai nicht geben, hieß es.

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