FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Frachtfluglinie Lufthansa (Lufthansa Aktie) Cargo steckt trotz voller Maschinen in der voraussichtlich längsten Verlustphase ihrer Geschichte. Nach tiefroten Zahlen im vergangenen Jahr werde das Unternehmen erst 2019 auf ein "normales" Gewinn-Niveau zurückkehren, sagte der Chef der Lufthansa-Tochter
Trotz der Verluste und der Preisschlacht in der Branche will das Unternehmen an seiner eigenen Frachterflotte festhalten. "Lufthansa wird immer Frachter fliegen", sagte Gerber. Von den zehn größten Luftfrachtanbietern der Welt betreibe nur eines keine eigenen Frachtjets. Bisher wird rund die Hälfte der Fracht von Lufthansa Cargo in den Frachträumen der Passagierjets des Lufthansa-Konzerns befördert. Die Frachträume seien derzeit voll, sagte Gerber.
Im vergangenen Jahr war Lufthansa Cargo wegen des Preiskampfs in der Branche und der Kosten des Sanierungsprogramms in die roten Zahlen geflogen. Der operative Verlust (bereinigtes Ebit) lag bei 50 Millionen Euro. In den Vorjahren hatte die Gesellschaft hier teils mehr als 100 Millionen Euro verdient. Das Sanierungsprogramm soll das Ergebnis um 80 Millionen Euro nach oben treiben. Neben reinen Kostensenkungen baut Gerber auf neue Angebote und eine stärkere Digitalisierung des Geschäfts.
Derweil sortiert das Unternehmen noch mehr ältere Frachtflugzeuge vom Typ Boeing (Boeing Aktie)
Ob und in welcher Form Lufthansa Cargo das seit Jahren ersehnte neue Frachtzentrum "LCCneo" erhält, bleibt weiter offen. "Wir denken darüber nach, ob und wie wir das LCCneo modular aufbauen können und was das erste Modul sein müsste", sagte Gerber. Eine Entscheidung erwartet er für Ende 2017 oder Anfang 2018. Die Lufthansa hatte die Investition in den Neubau 2015 auch wegen durchwachsener Aussichten im Frachtgeschäft um mindestens zwei Jahre verschoben. Nach den bisherigen Planungen sollte das Frachtzentrum rund eine Milliarde Euro kosten./stw/jha/fbr
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