Donnerstag, 21.12.2017 17:49 von Klaus Stopp | Aufrufe: 410

Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft!

Diese Aussage stammt von dem deutschen Philosophen und preußischen Staatsmann Wilhelm von Humboldt – und sie trifft auch auf das Börsengeschehen zu. Darin kommt zum Ausdruck, dass man nicht nur auf einen Trend aufspringen, sondern auch die Entstehung seiner Entwicklung nicht außer Acht lassen sollte. Angesichts des zu Ende gehenden Börsenjahres 2017 ist somit der rechte Zeitpunkt gekommen, sich mit der Vergangenheit, aber auch mit der Zukunft, zu beschäftigen. Inzwischen haben wir uns schon daran gewöhnt, dass an den Finanzmärkten kein Weg an den Notenbanken vorbeiführt und wir mit dieser Situation auch in den kommenden Jahren klarkommen müssen.

 

So hat die Bank of England (BoE) erstmals nach zehn Jahren wieder die Zinsen erhöht, und die US-Notenbank Fed hat sich gleich zu drei Zinserhöhungen hinreißen lassen. Standhaft gewehrt gegen einen solche Geldpolitik haben sich die Europäische Zentralbank (EZB), die Bank of Japan (BoJ) und die Schweizerische Notenbank (SNB).

Die damit geschaffenen Rahmenbedingungen führten seit Jahresbeginn in den einzelnen Assetklassen zu den unterschiedlichsten Entwicklungen:

                              02.01.2017               21.12.2017

Dow Jones           19.762,60                 24.726,65
Nikkei                   19.114,37                  22.866,10
Dax                       11.481,06                  13.069,17

EUR/USD             1,0520                       1,1875
Öl Brent in $        54,65                         64,54
Gold in $              1.151,46                    1.265,86
Gold in EUR        1.094,54                    1.066,35

10 J Bund            0,210%                       0,408%        
10 J US-Notes     2,450%                       2,483%
                        
Einer der größten Wünsche aller Investoren war schon immer, mit einer Zeitmaschine sich an den Beginn des vergangenen Handelstages versetzen zu lassen und somit nochmals die Gelegenheit zu haben, die richtige Positionierung einzunehmen. Jedoch wird das nicht möglich sein und deshalb sollte man sich lieber mit der Zukunft beschäftigen. Denn das neue Jahr wird sicherlich nicht einfacher werden, zumal die inzwischen in vielen Anlageprodukten erklommenen Indexstände ein gewisses Rückschlagspotential mit sich bringen. Somit gilt es, Chancen und Risiken permanent abzuwägen. Hierbei wird zwar oftmals an die diversen Blasen gedacht, aber auch politische Unwägbarkeiten können zum Problem für die Finanzmärkte werden.

So darf man gespannt sein, was sich „D.T., der Unberechenbare“, der ungekrönte Zar Putin, all die „Erdogans“ dieser Welt sowie der „Raketenmann aus Nordkorea“ einfallen lassen. Aber auch die Weiterentwicklung der Europäischen Union - als Gegenpol zu nationalistischen Strömungen - wird insbesondere vor dem Hintergrund der Wahlen in Italien im Februar und den Folgen des Brexits ein zentrales Thema an den Finanzmärkten bleiben. Die Frage wird hierbei auch sein, wie das Vakuum, das durch die noch nicht erfolgte Regierungsbildung in Deutschland entstanden ist, von den anderen Regierungschefs genutzt wird. Im schlimmsten Fall wird die Schwäche Berlins dazu führen, die Haftungsunion zu beschließen.

Das sind alles Themen, die uns neben der weiteren Zinspolitik der Notenbanken durch das Jahr 2018 begleiten und für manche Überraschungen sorgen werden. Dieser Tatsache sollte man sich bewusst sein und nicht alleine auf Mark Forster vertrauen, der in seinem Song darauf verweist: „Egal, es wird gut, sowieso“.

Rechtliche Hinweise/Disclaimer und Grundsätze zum Umgang mit Interessenkonflikten der Baader Bank AG: www.bondboard.de/Newsletter/Disclaimer


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Baader Bank AG
Klaus Stopp ist Head of Market Making Bonds bei der Baader Bank AG. Baader betreut an den Börsenplätzen Berlin, Frankfurt und München u.a. den Handel mit Anleihen und betreut Deutschlands führende Anleihen-Website Bondboard.
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