Die Deutsche Börse bezahlt ihren ehemaligen Boss auch 2018 noch. Und die Tochter Clearstream ist in Cum-Ex-Geschäfte verwickelt.
Die geplatzte Fusion mit der London Stock Exchange (LSE), ein Ermittlungsverfahren und eine kassierte Gewinnprognose: 2017 wird als Horrorjahr in die Geschichte der Deutschen Börse eingehen. Und das bekommt das Management nun auch am eigenen Geldbeutel zu spüren. Die Vorstandsvergütung sank im Vergleich zu 2016 um ein Viertel auf 15,3 Millionen Euro, wie aus dem am Freitag veröffentlichen Finanzbericht hervorgeht. Grund waren geringere Bonus-Zahlungen.
Besonders große Einbußen gab es für Carsten Kengeter, der Ende vergangenen Jahres als Vorstandschef abgetreten war. Seine Vergütung ging um ein Drittel auf 4,9 Millionen Euro zurück.
Kengeter war wegen der geplatzten LSE-Fusion und eines Ermittlungsverfahrens gegen sich in die Kritik geraten. Er hatte im Dezember 2015 Aktien der Deutschen Börse gekauft – gut zwei Monate vor Bekanntwerden des geplanten LSE-Deals. Die Staatsanwaltschaft glaubt, dass er damals bereits über die Fusion verhandelte, und wirft ihm deshalb Insider-Handel vor.
Kengeter und die Deutsche Börse haben die Vorwürfe zurückgewiesen. Dennoch verließ der Vorstandschef das Unternehmen drei Monate vor dem Ablauf seines bis Ende März 2018 gültigen Vertrags. Für diese drei Monate wird Kengeter nun ein Fixgehalt von jeweils 125.000 Euro zuzüglich variabler Vergütung und vertraglicher Nebenleistung erhalten.
Von April bis Ende August bekommt er dann pro Monat jeweils gut 222.000 Euro als „Karenzentschädigung“, weil er in diesem Zeitraum für keinen Wettbewerber der Deutschen Börse tätig werden darf. Unter dem Strich werden Kengeter im laufenden Jahr somit mindestens 1,5 Millionen Euro zufließen. Altersruhegeld erhält er dagegen nicht.
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