Das Kontrollgremium der Deutschen Börse wird umgebaut: Drei neue Mitglieder sollen in den Aufsichtsrat einziehen, Ann-Kristin Achleitner wird ihn verlassen.Eine geplatzte Fusion, ein Ermittlungsverfahren gegen den Vorstandsvorsitzenden und ein Chefwechsel: Kaum ein Aufsichtsrat hatte im vergangenen Jahr so viel um die Ohren wie der der Deutschen Börse. Ein gutes Bild gab das Kontrollgremium dabei aus Sicht von Experten und Investoren nicht immer ab. Nun wird es grundlegend umgebaut. Mit KfW-Vorstand Joachim Nagel, IBM-Manager Martin Jetter und Barbara Lambert von der Schweizer Privatbank Pictet & Cie sollen drei neue Mitglieder in den Aufsichtsrat einziehen, wie die Deutsche Börse am Freitagabend mitteilte. „Wir haben uns die Auswahl nicht leichtgemacht“, sagte Chefkontrolleuer Joachim Faber. Die Kandidaten seien mithilfe eines Personalberaters in einem umfangreichen Auswahlverfahren gefunden worden. „Ich bin deshalb davon überzeugt, dass wir eine gute Wahl getroffen haben.“Faber selbst will sich bei der Hauptversammlung am 16. Mai wiederwählen lassen. Der ehemalige Allianz-Vorstand wurde im vergangenen Jahr unter anderem wegen der geplatzten Fusion mit der London Stock Exchange (LSE) scharf kritisiert. Faber hatte den Zusammenschluss mit Ex-Vorstandschef Carsten Kengeter maßgeblich vorangetrieben. Doch der Plan der beiden, die fusionierte Megabörse in London anzusiedeln, löste bei den Mitarbeitern, in der hessischen Landesregierung und am Finanzplatz Frankfurt heftige Proteste aus. Nach der Brexit-Abstimmung in Großbritannien brach der Deal dann endgültig in sich zusammen.
Zudem legte Faber mit dem Aufsichtsrat und mit Zustimmung der Aktionäre ein Vergütungsprogramm für Kengeter auf, das später Ermittlungen gegen den Vorstandsboss wegen des Verdachts auf Insiderhandel auslöste. Kengeter kaufte im Rahmen des Programms im Dezember 2015 Deutsche-Börse-Aktien – rund zwei Monate vor Bekanntwerden der LSE-Gespräche.
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