Liebe Leserinnen, liebe Leser,
heute möchte ich ihr Augenmerk auf den Silbermarkt lenken. Vorher gilt es aber, auch bezugnehmend auf die Einleitung der letzten Ausgabe, eine klare Unterscheidung zwischen Trader und Investor bzw. langfristigem Anleger vorzunehmen.
Silber ist keine (!) Tradingchance
Als Trader suchen Sie nach möglichst klaren Trends. Die Signale können dann innerhalb von kurzen Konsolidierungen oder trendfolgend, also etwa mit einem Ausbruch über ehemalige Hochs, auftreten. Unter diesem Aspekt gibt es kaum einen uninteressanteren Wert als Silber. Zumindest noch. Wie in der letzten Ausgabe festgestellt, dürfte erst ein Ausbruch über 17,54 US-Dollar den seitwärts-abwärts gerichteten Verlauf unterbrechen. Unterhalb dieser Marke kann es jederzeit sogar zu neuen Tiefs kommen.
Der antizyklische Investor
Ein antizyklischer Investor, im englischen ist auch der Begriff „Contrarian“ gebräuchlich, macht sich um das Markttiming keine großen Gedanken. Er sucht, oft auch unter fundamentalen Aspekten, nach mittel- und langfristigen Einstiegsgelegenheiten. Wichtig ist für ihn, dass die Aktie, der Rohstoff oder auch die Währung unter historischen Gesichtspunkten günstig ist. Bestenfalls gibt es bereits mehrere nachweisbare Ereignisse, bei denen diese Unterbewertung später wieder beendet wurde. Darauf wartet die Spezies der Antizykliker geduldig und beharrlich.
Kann die Lage noch schlechter werden?
Ein Edelmetall als „billig“ oder „teuer“ einzuordnen ist nicht einfach. Gerade bei Silber handelt es sich um einen Hybriden. Teilweise finden wir hier eine industrielle Nachfrage, teilweise eine private, als Anlagemetall. Reine Silberminen sind selten, daher unterscheiden sich die Daten zu den durchschnittlichen Produktionskosten relativ stark. Sie dürften um die 11 Dollar herum liegen. Das Gold-Silber-Ratio ist mit knapp 80 deutlich über dem historischen Durchschnitt und die Short-Positionierung der Spekulanten außergewöhnlich hoch.
Mein Fazit
Unter langfristigen Aspekten ist Silber für antizyklische Investoren interessant. Aus meiner Sicht besteht aber im schlechtesten Fall noch etwas Abwärtspotential, bevor es dann aufwärts gehen sollte.
Erfolgreiche CFD-Trades wünscht Ihnen
Ihre
CFD-Brief Redaktion
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