Wegen des Brexits werden Tausende gut verdienende Banker aus London nach Frankfurt ziehen. Die teuren Privatschulen dort investieren bereits in das große Geschäft mit deren Kindern.
Peter Ferres hat gerade erst aufgestockt. Zwei neue Etagen hat er auf das zitronengelbe Gebäude seiner privaten Metropolitan School gesetzt. Gerade rechtzeitig zum neuen Schuljahr ist der Anbau der internationalen Schule in einem Industriegebiet am Rand des Frankfurter Stadtteils Rödelheim fertig geworden. Über 650 Schüler finden hier jetzt Platz, nur ein Gerüst erinnert noch an den Ausbau. Das kann Ferres womöglich gleich stehen lassen. „Die Unternehmen in London werden nervös“, sagt der Schulleiter, während er an Mikroskopen vorbei durch sein neues Chemielabor führt.
Wöchentlich riefen Personalabteilungen von Banken, Kanzleien und Beratungen aus Großbritannien bei ihm an. „Die interessieren sich hauptsächlich dafür, wie viele freie Plätze wir haben“, sagt Ferres. „Gerade Banken versuchen, so viel wie möglich zu reservieren.“ Der Schulgründer, der früher selbst als Investmentbanker arbeitete, plant weiter. Die Kalkulation für einen weiteren Anbau könnte er sofort vorlegen.
Seit das Ausscheiden Großbritanniens aus der Europäischen Union beschlossene Sache ist, keilen Europas Nationen sich darum, welche Londoner Großbanken und Kanzleien sich in ihren Finanzzentren niederlassen. Frankfurt liegt bei dem Abwerbemanöver gut im Rennen. 18 Banken haben bekannt gegeben, dass sie Abteilungen von der Themse an den Main verlagern wollen. In den kommenden Jahren könnten rund 10.000 Banker umziehen und für 80.000 weitere Jobs sorgen.
Allein die Deutsche Bank (Deutsche Bank Aktie) wird bis zu 4000 Angestellte in die Heimat holen. Ihr Chef John Cryan forderte deshalb kürzlich, dass die Stadt massiv in ihre Infrastruktur investieren soll. Frankfurt brauche mehr Theater, Restaurants – und hochkarätige internationale Schulen.
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