Freitag, 01.11.2019 09:05 von Christian-Hendrik Knappe | Aufrufe: 805

Daimler will nichts von einer Auto-Krise wissen - Kolumne von Christian-Hendrik Knappe

Daimler will nichts von einer Auto-Krise wissen

 

Die Autobauer haben es derzeit wahrlich nicht leicht. Neben dem Handelsstreit zwischen China und den USA drücken auch der Brexit, die Dieselaffäre und die hohen Investitionen in Zukunftstechnologien auf die Stimmung. Allerdings scheint sich Daimler nun allmählich freischwimmen zu können.

 

Die Automobilkonzerne fahren derzeit eine Elektro-Offensive. Im Rahmen der IAA stellte Daimler die neue V-Klasse mit Elektroantrieb unter dem Namen EQV vor. Zudem präsentierte die Pkw-Marke Mercedes-Benz einige Plug-in-Hybride. Sie sind der Einstieg in das Zeitalter des elektrischen Antriebs für die Schwaben. Bis zum Jahr 2039 ist eine komplett CO2-neutrale Neuwagenflotte angedacht. Bis 2030 sollen mehr als 50 Prozent der verkauften Neuwagen mit Elektroantrieb ausgestattet sein. Doch an dieser Stelle macht der DAX-Konzern nicht Halt. Daimler hat auch für die Nutzfahrzeugsparte einiges vor.

 

Laut Unternehmensangaben vom 25. Oktober strebt Daimler Trucks & Buses eine komplett CO2-neutrale Neufahrzeugflotte bis 2039 in den wichtigsten Regionen an. Bis 2022 sollen in allen Kernregionen batterieelektrische Serienfahrzeuge rollen. Wasserstoff-Nutzfahrzeuge sind ebenfalls Teil der neuen Strategie. Auf der diesjährigen Tokyo Motor Show feierte der Brennstoffzellen-Prototyp „Vision F-Cell“ der Marke FUSO Weltpremiere. Während sich Daimler auch im Nutzfahrzeugbereich ambitionierte Ziele gesetzt hat, hat die Lkw-Sparte aktuell mit der Konjunktureintrübung zu kämpfen.

 

Aus diesem Grund musste das Management im Zuge der Vorlage der Geschäftsergebnisse zum dritten Quartal am 24. Oktober die Margenziele für das Gesamtjahr 2019 in der Nutzfahrzeugsparte senken. Die Umsatzrendite soll bei 6 bis 8 Prozent liegen, nachdem zuvor ein Wert zwischen 7 und 9 Prozent in Aussicht gestellt wurde. Außerdem wird mit sinkenden Absätzen gerechnet. Konzernweit rechnet das Unternehmen mit einem Absatz auf Vorjahresniveau, während die Erlöse leicht zulegen sollen und das Konzern-EBIT deutlich unter dem Vorjahreswert liegen dürfte. Allerdings sind negative Überraschungen nicht ausgeschlossen, da sich die für die Verfahren im Zusammenhang mit Dieselabgasemissionen gebildeten Rückstellungen als unzureichend erweisen könnten. Trotz dieser Unsicherheiten kamen die jüngsten Daimler-Zahlen am Markt gut an.

 

Nach einem Verlust im zweiten Quartal, kehrte der DAX-Konzern in die Gewinnzone zurück. Die Umsätze legten um 8 Prozent auf 43,3 Mrd. Euro zu. Das Konzern-EBIT stieg von 2,5 Mrd. Euro im Vorjahr auf 2,7 Mrd. Euro, während der Nettogewinn um 3 Prozent auf 1,8 Mrd. Euro kletterte. Zwar fiel die in der Branche viel beachtete EBIT-Marge im Automobilgeschäft um 0,3 Prozentpunkte auf 6,0 Prozent, dafür lag der Free Cash Flow des Industriegeschäfts trotz anhaltend hoher Investitionen in Zukunftstechnologien bei 2,8 Mrd. Euro, nachdem dieser Wert im ersten Halbjahr und im Vorjahreszeitraum negativ ausgefallen war.

 

Auch die positive Entwicklung der Absätze im Pkw-Bereich dürfte Anleger gefreut und zur jüngsten Erholung der Daimler-Aktie beigetragen haben. Trotz der schwierigen Lage im weltweiten Automobilsektor hat Mercedes-Benz laut Unternehmensangaben vom 7. Oktober im vergangenen Monat mit weltweit 223.838 verkauften Fahrzeugen einen neuen September-Bestwert erzielt. Darüber hinaus wurde auch das beste dritte Quartal der Unternehmensgeschichte verbucht, so dass Mercedes-Benz bei der Absatzentwicklung seit Jahresbeginn das Vorzeichen umdrehen und für die ersten neun Monate des laufenden Jahres ein Absatzplus um 0,6 Prozent auf insgesamt 1.725.243 ausgelieferte Fahrzeuge erzielen konnte.

 

Spekulative Anleger, die steigende Kurse der Daimler-Aktie erwarten, könnten mit einem WAVE XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DX8LLG) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,26, die Barriere bei 38,15 Euro. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem WAVE XXL-Put der Deutschen Bank (WKN DS4NYY, aktueller Hebel 4,03, Barriere bei 62,35 Euro) auf fallende Kurse der Daimler-Aktie setzen.

 

Stand: 31.10.2019

 


____________________________________________________

 

/news/attachments/image001.gif@01D40E1F.65C60BC0.m?id=


X-markets

Global Equity Derivatives

Deutsche Bank AG
Mainzer Landstrasse 11-17, 60329 Frankfurt am Main, Germany

Tel. +49 (69) 910 - 38807

Fax +49 (96) 910 - 38673

Email: x-markets.team@db.com

 

www.db.com/en/content/eu_disclosures.htm

 

https://brandportal.intranet.db.com/img/modules/positive_impact_ENG.gif

 

Wir weisen Sie darauf hin, dass wir keine Anlageberatung und keine Anlagevermittlung erbringen oder Empfehlungen für bestimmte Produkte aussprechen. Sollten Sie eine Anlageberatung oder Anlagevermittlung wünschen, wenden Sie sich an Ihren Anlageberater oder Anlagevermittler.

 

Die vorstehenden Angaben stellen keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Finanzinstrumenten dar. Obwohl die Angaben Quellen entnommen wurden, die als zuverlässig erachtet werden, kann für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Angemessenheit von Angaben und Bewertungen, die auf diesen Angaben beruhen, keine Gewähr übernommen werden. 

 

Sämtliche Aussagen geben die aktuelle subjektive Einschätzung des Verfassers wieder und können ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Diese können von Einschätzungen abweichen, die in anderen von der Deutsche Bank AG veröffentlichten Dokumenten, einschließlich Research-Veröffentlichungen, vertreten werden.

 

Kurse werden nur zu Informationszwecken zur Verfügung gestellt und dienen nicht als Indikation für handelbare Kurse / Preise.

 

Bei Angaben zu Wertpapieren oder Wertpapiergeschäften: Die vollständigen Vertragsbedingungen von vorstehend erwähnten Wertpapieren bzw. Wertpapiergeschäften sind den jeweiligen Emissionsbedingungen oder dem jeweiligen Basisprospekt nebst etwaiger Nachträge sowie den Endgültigen Bedingungen zu entnehmen. Eine Anlageentscheidung sollte in jedem Fall auf Grundlage der Emissionsbedingungen oder des Basisprospekts nebst etwaiger Nachträge sowie der Endgültigen Bedingungen getroffen werden. Aus der Wertentwicklung in der Vergangenheit kann nicht auf zukünftige Erträge geschlossen werden.

 

 


Über den Autor

RSS-Feed


Deutsche Bank X-markets
Der gelernte Bankkaufmann und studierte Betriebswirtschaftler ist als Produktexperte von X-markets, Deutsche Bank mitverantwortlich für die Produktpalette und den Vertrieb von Hebelprodukten und Anlagezertifikaten. Er schreibt Kolumnen für verschiedene Finanzportale und vertritt die Deutsche Bank bei diversen Finanzmessen und Börsentagen. Seine berufliche Laufbahn startete er 1999 bei der Börse in Stuttgart als Händler. Seit 2007 gehört Knappe zum X-markets-Team der Deutschen Bank.
Werbung

Mehr Nachrichten kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.