Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland ein Fünftel mehr Baugenehmigungen erteilt als noch 2015. Eine höhere Zahl hatte es zuletzt 1999 gegeben. Dennoch wird hierzulande zu wenig gebaut, um die Wohnungsnot zu lindern.
Die niedrigen Zinsen und die Unterbringung von Flüchtlingen treiben den Bauboom in Deutschland weiter an. Im vergangenen Jahr wurden 375.400 Wohnungen genehmigt, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mit. Dies seien 21,6 Prozent oder 66.700 mehr als noch im Jahr 2015. Eine höhere Zahl an genehmigten Wohnungen hatte es zuletzt 1999 mit 440.800 gegeben.
Von den erforderlichen 400.000 Neubauwohnungen pro Jahr – so hoch schätzen Experten den Bedarf – ist Deutschland dennoch weit entfernt. Die Zahl der jährlichen Fertigstellungen liegt nämlich deutlich unter der Zahl der Genehmigungen: Für 2016 wurden zwar noch keine Daten veröffentlicht. Wissenschaftler gehen derzeit allerdings von etwa 300.000 Wohnungsfertigstellungen aus. Für 2017 rechnen sie mit rund 325.000 Fertigstellungen, fürs darauf folgende Jahr mit 335.000 Einheiten.
Dass in den vergangenen Jahren zu wenig gebaut wurde, liegt laut Experten vor allem daran, dass Statistiker in der Vergangenheit eine sinkende Bevölkerung vorhersagten. Doch aufgrund der aufgenommenen Flüchtlinge, Zuzüglern aus EU-Mitgliedsstaaten und abnehmenden Arbeitslosenzahlen stieg die Zahl der in Deutschland lebenden Menschen wider Erwarten. Die Konsequenz: „Wir haben eine Million Wohnungen zu wenig“, sagte Vonovia-Chef Rolf Buch kürzlich gegenüber dem Handelsblatt. Kritiker halten dagegen, dass auf dem Land Tausende Wohnungen leer stehen. Doch der Vorstandsvorsitzende des größten deutschen Wohnungskonzerns ist überzeugt, dass der Trend zur Urbanisierung nicht mehr zu stoppen ist.
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