Der Populist und Multimilliardär Andrej Babis entscheidet das letzte Fernsehduell vor den Wahlen in Tschechien für sich. Kritik begreift der Chef der Partei ANO als Schmutzkampagne – wie sein Vorbild in den USA.Der tschechische Fernsehsender TV Nova hatte nichts dem Zufall überlassen. Beim letzten Duell vor den Wahlen in Tschechien auf dem Gelände des berühmten Barrandov-Studios am Rande Prags ist die Anspannung gewaltig. Denn erstmals liefert die Tochter des amerikanischen Fernsehkonzerns Time Warner einen direkten Schlagabtausch zwischen dem Multimilliardär Andrej Babis, Chef der populistischen Partei ANO, und dem langjährigen Außenminister Lubomír Zaorálek, Spitzenkandidat der sozialdemokratischen CSSD, frei Haus.Wenige Minuten vor der Live-Sendung zieht am Donnerstagabend sich der 63-jährige Babis in ein eigens vorbereitetes Zimmer mit seinen engsten Mitarbeitern zurück. Bei seinem wichtigsten Medienauftritt im tschechischen Wahlkampf will er sich keine Fehler aus Mangel an Konzentration leisten. Transparente Würfel in den Parteifarben der 2012 von ihm gegründeten „Bewegung“ ANO mitten im Raum sorgen für eine positive Stimmung. Als der Unternehmer nach seinen Konzentrationsübungen das 400 Quadratmeter große Fernsehstudio betritt, wirkt er beinahe gelöst. Er lächelt souverän.Mit seinem schwarzen-grauen Igelhaarschnitt samt stoppeligem Rundbart und seinem asketischen Lächeln sieht er aus wie ein zu alter Marathonläufer. An Zähigkeit hat es der Chef des Mischkonzerns Agrofert noch nie fehlen lassen. So ist der ehemalige Kommunist zu einem der reichsten Männer in der boomenden Tschechischen Republik aufgestiegen. Sein Firmengeflecht beschäftigt mittlerweile 34.000 Mitarbeiter in 18 Ländern, auch in Deutschland. An diesem Wochenende will Babis nun sein Meisterstück mit einem grandiosen Wahlsieg abliefern.
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