Interessanter Artikel, in der Tat.
Aber mein Eindruck ist doch eher, als ob es sich dabei um eine Mischung aus Theorien eines 'Portfolio Managers' und einem Gold-Weltuntergangs-Guru handelt, der um seinen Job bangt.
Wenn man sich seine Artikel am Ende der ersten Seite ansieht, so scheint sein Hobby darin zu bestehen a. den Crash vorherzusehen und b. Gold zu pushen - man muss kein Genie sein, um den Zusammenhang zu erkennen.
Und eigentlich sagt sein erster Satz schon sehr, sehr viel aus:
"Während zuletzt massiv Kapital aus Gold, Rohstoff- und Minenwerten abgezogen wurde, wächst die Blase an den Aktienmärkten immer weiter."
Klingt so, als würde jemand zu gerne Gold und Rohstoffe pushen. Klar, ist ja auch ein Artikel auf 'goldseiten.de' - also beste Voraussetzungen für eine objektive Analyse.
Allein das wäre Grund genug, um diesen Artikel skeptisch zu betrachten. Er wirft ganz offensichtlich sehr gerne mit Superlativen ("Massenvernichtungswaffe", "Schwarzer Montag, Trump, Gold und Minenaktien: JETZT richtig handeln! am 07.03.2017" - gab es da einen "Schwarzen Montag?) um sich.
Hier die Übersicht:
Wall Street in absurder Phantasiewelt: Warum die Gefahr täglich größer wird! am 08.04.2017
Schwarzer Montag, Trump, Gold und Minenaktien: JETZT richtig handeln! am 07.03.2017
Trump auf Abwegen: Warum die Blase spektakulär implodieren wird! am 13.02.2017
Zerstörung des Euro und Zerfall der Eurozone! am 19.01.2017
Gold, Silber + Dollar: Zeit, das Gegenteil zu tun! am 02.01.2017
Ende der Schuldenparty und das Chaos: Warum nicht mehr viel Zeit bleibt! Am 09.12.2016
...
Hier die gesamte Übersicht: auffällig viele Ausrufezeichen am Ende jeder Titelzeile. ;-)
www.goldseiten.de/profil/242--Uli-Pfauntsch
Also: jemandem, der zu 100% Panikartikel schreibt, dem würde ich keine 5€ anvertrauen.
Warren Buffett macht so etwas nicht. Er braucht keine Superlativen, und macht auch nicht in Panik-Modus. Er überzeugt durch Ergebnisse. Ich neige dazu ihm eher zu glauben, wenn er ETFs als gute Alternative zu aktiv gemanagten Fonds ansieht.
Da Du ja gerne in Edelmetalle investierst, steht es Dir frei das anders zu sehen.
Eigentlich ist damit schon alles gesagt, aber weiter unten begründe ich, warum ich zusätzlich skeptisch bin.
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Nur ein Beispiel, warum ich am Artikel Zweifel hege:
"Damit ist ein Anstieg der Volatilität zu erwarten. Seit einigen Wochen wird die letzte Handelsstunde am US-Markt (21.00 Uhr bis 22.00 Uhr MEZ) von Wallstreet-Insidern als "Happiest Hour" bezeichnet. Auffällig häufig drehten die US-Aktienindizes in dieser Zeit vom Minus ins Plus.
Das passiert, weil sich ETFs und passive Fonds am Ende des Tages angleichen müssen, um den Benchmarks, die sie verfolgen, zu entsprechen. Laut JP Morgan fanden zuletzt satte 37 Prozent des täglichen Handels an der New York Stock Exchange in den letzten 30 Minuten einer Börsensitzung statt. Wenn es zu Abflüssen aus ETFs kommt, dann wird die letzte Stunde zweifelsfrei zur "Unhappiest Hour"."
Klingt dramatsich, aber mich würde ja mal interessieren, wie das vor zehn Jahren aussah - ich meine mich zu erinnern, dass das auch damals nicht anders war. Aus dem einfachen Grund, weil sehr viele Händler die Risiken nicht über den Tag hinaus tragen wollen, und ihre Positionen schließen.
Zumal in Zeiten von Trump niemand gut beraten ist über Nacht investiert zu sein - man weiß ja nicht, was der als nächste Krise produziert.
Ebenso sagt er zwar, dass JP Morgan das zwar gesagt hat, aber warum das JP Morgan so sieht, das schreibt er nicht. Da interpretiert er einfach darauf los.
Was, wenn diese Entwicklung schlicht und einfach darauf zurückzuführen wäre, dass Algos die Schwäche 'menschlicher' Investoren ausnutzen und künstlich Volatilität produzieren?
Muss auch nicht sein, aber es gibt eben sehr viele Möglichkeitem was der Grund sein kann. Er fixiert sich nur auf einen - ETFs sind schuld.
"Das passiert, weil sich ETFs und passive Fonds am Ende des Tages angleichen müssen, um den Benchmarks, die sie verfolgen, zu entsprechen."
Also ein offensichtlich sehr sachkundiger Vertreter im Thread hat gestern behauptet, dass das ETFs 'in Realtime' erledigen würden? Und ich denke, dass es eben verschiedene ETFs gibt, so dass das auch über einen längeren Zeitraum UND sogar ohne Kauf an der Börse (Per Swap) abwickelbar ist. Und schon sähe es anders aus.
Ich hab dann versucht weiterzulesen, aber es wurde immer unsachlicher. Nur noch ein Beispiel:
"Viele Besitzer der ETFs, unabhängig davon, ob diese bereits länger investiert sind oder erst kürzlich auf den fahrenden Zug aufgesprungen sind, halten Stopps von 5%, 10% oder 20% für eine probate Absicherungsstrategie. Sobald es aber zu einem Ausverkauf an den Märkten kommt, besteht die Gefahr, dass mit dem Erreichen zahlloser Stopp-Loss-Marken eine massive Verkaufslawine ausgelöst wird. In diesem Fall besteht keinerlei Garantie, dass die Ausführungen dieser Verkäufe auch nur annähernd den Stopp-Kursen entsprechen."
Wie kommt er darauf, dass Das ein Unterschied wäre zu Besitzern von Aktien? Oder Derivaten? Und sein Gold will auch keiner, wenn sich kein Käufer findet?
Kurz: aus meiner Sicht ein typischer Pusher-Artikel für Gold und Edelmetalle.