Allerdings stellt sich die Frage: Kann das noch lange so weitergehen? Anhand des Beispiels Brasilien sieht man ja ganz gut, dass ab einem gewissen Punkt das "Verbrennen" des Zuckers als wirtschaftlicher angesehen wird als dessen ursprüngliche Nutzung. Kann es also nicht sein, dass wir uns trotz des Preisrückgangs bereits in einer Phase befinden, in der das Ganze (mittelfristig betrachtet) dreht? Weil man auf einmal feststellt, dass es zu wenig Zucker gibt?
Zu letzterem Schluss kann man kommen, wenn man sich z.B. Marine Harvest & Co. anschaut: Auch MH wurde von ihren Hochs bei ca. 18 Euro auf ca. 13 Euro runtergeprügelt - mit Verweis auf die Überproduktion und den voraussichtlich länger fallenden Lachspreis. Bei ca. 14 Euro wurde von namhafter Analystenseite nochmal nachgelegt und mit eben jener Begründung wurden Kursziele bei ca. 10 bis 12 Euro rausgeblasen. Doch was ist dann passiert? Man hat festgestellt, dass die Situation doch eine andere ist ... es kam vielleicht auch überraschende Nachfrage hinzu - und auf einmal steht Lachspreis um einiges und der Kurs wieder 30-50% höher.
Schaut man sich zudem die Futures an ( www.finanzen.net/rohstoffe/zuckerpreis/ForwardCurve ), so wird auch hier allgemein davon ausgegangen, dass der Zuckerpreis wieder steigen wird bzw. muss. Auch wenn das Niveau absolut betrachtet noch relativ niedrig ist.