|
|
Zurzeit ziehen die Leitzinsen wegen der Inflation stark an.
weil Macron die Mindestrente auf unter 1500 Euro (bisheriger Betrag) senken will und das Renteneintrittsalter von 62 Jahren heraufsetzen will.
www.zerohedge.com/political/...against-macrons-pension-reform
In Deutschland würden sich spontan drei Mio. Demonstranten dafür finden, dass das Renteneintrittsalter bei 67 Jahren bliebe und eine Mindestrente von 1200 Euro eingeführt würde.
-----------
Da das französische Rentensystem sehr teuer ist und nur mit üppiger staatlicher Unterstützung am Laufen gehalten werden kann, ist Frankreichs Staatsdefizit deutlich höher als das deutsche.
Aber zum Glück gibt es jetzt auch auf Europa-Ebene einen "Länderfinanzausgleich": Es ist Madame Lagardes PFIGS-Notrettungs-Notenpresse, gekoppelt mit ihrem neuen Transmissionsriemen-Programm. Damit werden nicht mehr benötigte deutsche Ersparnisse zum Verbrennen nach Paris, Rom und Athen umgeleitet.
www.n-tv.de/politik/...uer-Euro-Schulden-article23878182.html
EU-Währungskommissar Paolo Gentiloni hat die Bundesregierung aufgefordert, ihren Widerstand gegen neue gemeinsame EU-Schulden aufzugeben. In der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" wies Gentiloni auf die großen Herausforderungen für die EU hin: die hohen Energiepreise, den Wettbewerb mit China, den drohenden Subventionswettlauf mit den USA. "Wir müssen berücksichtigen, dass all das nicht jeder Mitgliedstaat allein für sich leisten kann", sagte der Italiener.
An einer gemeinsamen europäischen Lösung und neuen Schulden führe deshalb kein Weg vorbei, sagte er. "Wir müssen - auch als Signal an die Finanzmärkte - den Eindruck vermeiden, wir schöben nur bestehendes Geld hin und her. Wir brauchen neues Geld - und wir müssen schnell sein."
-------------------
Lagardes Transmissionsriemen (# 162) scheint allein nicht mehr auszureichen.
Paolo Gentilonis Wehklagen von den "großen Herausforderungen für die EU", den "hohen Energiepreisen", dem "Wettbewerb mit China", "dem drohenden Subventionswettlauf mit den USA" sind genau das: Vorgeschobene TINA-Argumente für die von den Pleite-in-spe-PFIGS ersehnten EU-Gemeinschaftsschulden, die zwar ein wenig weitere Zeit kaufen, dafür aber den Endknall nur umso lauter machen.
in den Eurozonen-Südländern. Hauptthema des Artikel ist die sich hartnäckig haltende Inflation, und was dagegegen getan werden könnte.
Der Artikel stammt von Henrik Müller. Er ist sehr gut geschrieben, lässt aber mMn einige wichtige Aspekte außer Acht. Ich habe kritische Kommentare in eckigen Klammern ergänzt.
www.manager-magazin.de/politik/...968b-4c48-beff-90a33abf61f8
Kolumne von Hendrik Müller
Die Inflation hält sich hartnäckig. Auch nach rapiden Zinserhöhungen durch die großen Notenbanken ist der Trend ungebrochen: Die Kerninflation (ohne Energie, Nahrungs- und Genussmittel) steigt immer noch weiter. Zuletzt lag sie in der Eurozone bei 5,6 Prozent, doppelt so hoch wie vor einem Jahr
Insgesamt steigen die Verbraucherpreise nach wie vor mit Raten von 8,5 Prozent.
Klar, es dauert bis eine straffere Geldpolitik in der Wirtschaft ankommt. Wirkungsverzögerungen von anderthalb bis zwei Jahren sind nichts Ungewöhnliches. Entsprechend wäre bestenfalls ab Herbst mit abflauenden Kerninflationsraten zu rechnen.
Dennoch: Viele Fachleute, darunter auch Notenbanker, sind überrascht, wie schwierig es ist, die Preisdynamik wieder einzufangen. Schließlich war Inflation jahrzehntelang kein Thema, egal, wie viel Geld die Notenbanker in die Wirtschaft kippten.
Die Grafik illustriert [unten angehängt, A.L.], wie sich dieser Prozess der allmählich steigenden Produktivität niederschlägt. Milliarden von kleinen Fortschritten reihen sich über Jahrzehnte hinweg zu enormen Wohlstandszuwächsen aneinander, wie die Zahlen des US-Thinktanks Conference Board belegen. Zwischen 1950 und 2022 hat sich der Output pro Arbeitsstunde in Frankreich verachtfacht, in Deutschland fast verneunfacht, in Italien immerhin versiebenfacht. In Ländern wie den USA, den Niederlanden oder Schweden, die nach dem Zweiten Weltkrieg von einem höheren Niveau starteten, sind die Zuwächse nicht ganz so stark. Aber auch dort stieg die Wirtschaftsleistung pro Stunde um das Vier- bis Fünffache. Ziemlich spektakulär.
Mehr noch: Zwischen den hochproduktiven Ländern ist eine Konvergenz feststellbar. So erwirtschaften Beschäftigte in den USA, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden oder Schweden etwa gleich viel. Entsprechend sind auch die Wohlstandsniveaus dieser Länder vergleichbar. Doch es gibt ein ernstes Problem.
Wie die Grafik zeigt, geht die Schere zwischen den nördlichen und den südlichen Euro-Staaten immer weiter auseinander. Bereits in den 1990er Jahren ist der Produktivitätspfad im Süden abgeknickt. Der Effekt zeigt sich besonders deutlich in Italien und Spanien. Seit der Finanzkrise 2008 und der folgenden Euro-Krise stagniert dort die Produktivität – während sie im Norden weiter zulegt, wie die Conference-Board-Zahlen zeigen.
[A.L.: Die Südprobleme schildert Müller zutreffend, und deshalb dürften die Südländer auch am für sie zu starken Euro kaputtgehen (bzw. der Euro geht wegen der schwachen Südländer kaputt). Die EZB hält die PFIGS mit Staatsfinanzierung aus der Notenpresse mühsam am (Über-)Leben. Aber dieses Geldgedrucke ist leider auch ein wichtiger Inflationsmotor!]
Für die Eurozone insgesamt sind die zunehmenden Divergenzen schwierig, weil sie den Zusammenhalt Europas gefährden. Zudem schwächt die Entwicklung im Süden das Wachstumspotenzial des Wirtschaftsraums insgesamt – weshalb die Währungsunion absehbar inflationsanfälliger wird.
[A.L. Der Produktivitätsmangel in den EU-Südländern ist strukturell und historisch bedingt. Die EZB kann die Probleme lediglich kaschieren - mit verbotener Staatsfinanzierung und Schattentransfers wie dem Transmissionsprogramm. Sie kann die Produktivität in den PFIGS aber kaum anheben, die Politik- und Wirtschafts-Prämissen setzten die EU-Länder ja selber. Fazit: Der Euro ist eine Zeitbombe. Die ewige Gelddruckerei zur Problemverschleierung rächt sich nun: Das Inflationsgespenst ist in seiner ganzen Hässlichkeit aus der Flasche entwichen. Der Chart unten zeigt, dass in den EU-Südländern seit 2000 kaum noch Produktivitätsgewinne anfallen.]
www.cicero.de/wirtschaft/...b-bank-finanzmarkt-warren-buffett
...Der italienische Staat und italienische Banken kommen (wieder einmal) in die Bredouille... In diesem Jahr muss der italienische Staat nicht nur die erwartete Neuverschuldung von rund 95 Milliarden Euro, sondern auch fällig werdende Staatstitel von 367 Milliarden Euro finanzieren. Da die Europäische Zentralbank ihre Bestände an Staatsanleihen abschmelzen will, müssten Käufer für um die 480 Milliarden Euro neuer italienischer Staatsschulden gefunden werden.
Wahrscheinlich werden die italienischen Banken aus ihren Beständen auslaufende Staatsanleihen durch neue ersetzen. Aber da diese Titel schon jetzt knapp zehn Prozent ihrer Bilanzsumme ausmachen, werden sie kaum in der Lage sein, den Bestand aufzustocken. Neue Käufer müssen gefunden werden, aber dafür könnte es deutlich höhere Zinsen brauchen.
Dem italienischen Staat und mit ihm den Banken könnte wie schon einmal in 2011/12 die Zahlungsunfähigkeit drohen. Da eine italienische Pleite den Euro sprengen würde, müsste die EZB trotz hoher Inflation wieder italienische Staatsanleihen kaufen, oder es würden neue europäische Schuldentöpfe aufgemacht, um die Schulden der überschuldeten Eurostaaten zu vergemeinschaften. Der Euro wurde in eine Zeit der fallenden Inflation und Zinsen hineingeboren. Mit der einsetzenden Ebbe billigen Geldes könnte daher sogar der Euro als Nacktbader entlarvt werden.
Die Schattenbanken und Italien sind nur prominente Kandidaten unter den wahrscheinlichen Nacktbadern. Einige weitere kann man identifizieren, aber die Überraschungen lauern vor allem im Ungewissen. Und meist ist es das „unbekannte Unbekannte“, das uns aus der Bahn wirft.
Wenn eine Bank ihre Bilanz aufweitet, steigen Aktiva und Passiva in gleichem Maße. Die Bilanz bleibt also ausgeglichen.
Der Hebel der Bank (das "Leverage") steigt allerdings, wenn das Eigenkapital nicht in gleichem Maße mitsteigt.
Von der Bank auf eigene Rechnung gekaufte Staatsanleihen fallen unter "Investitionen" (Aktiva, linke Seite). Die dafür aufgewendeten Gelder (inkl. der in Eigenregie geschöpften) erscheinen unter "(aufgenommene) Kredite" (Passiva, rechte Seite; Unterrubrik "Fremdkapital").
Unter Fremdkapital auf der Passiva-Seite werden auch die Kundeneinlagen (z. B. Spar- und Giro-Guthaben der Kunden) verbucht.
----------------
Wenn nun - wie bei der SIVB - die in Eigenregie gekauften Staatsanleihen im Kurs sinken (wegen Zinserhöhungen), steigt der "Hebel", mit dem die Bank arbeitet. Wird der Hebel zu groß, muss sie die Investitionen aus rechtlichen Gründen (Mindestkapitalanforderungen) zwangsverkaufen.
Bei diesen Zwangsverkäufen hat die SIVB 1,8 Mrd. $ Verlust gemacht, die sie über eine Not-Kapitalerhöhung wieder hereinholen wollte. Die Not-KE konnte jedoch wegen Risikoaversion nicht durchgeführt werden.
Kunden der SIVB fürchteten, dass bei einer Pleite der Bank auch ihre Einlagen verloren gehen. Also zogen sie massenhaft Gelder ab, solange dies noch ging. In USA sind Einlagen bei einer FDIC-versicherten Geschäftsbank zwar bis zu 250.000 $ gegen Ausfall versichert. Die Kunden der SIVB waren jedoch zu einem großen Teil Startup-Unternehmen, die teils Millionen Dollar an Venture-Kapital auf ihren SIVB-Konten liegen hatten. Wenn dieses Geld weg ist, sind auch die Startups selbst pleite.
-------------------
Der Fall der SIVB lässt sich auf Italien übertragen:
Gemäß der Flossbach von Storch-Analyse zu Italiens Staatsschulden im letzten Posting halten italienische Geschäftsbanken 10 % aller italienischen Staatsanleihen. Diese Anleihen haben die Banken in Eigenregie gekauft, sie stehen daher als zinsbringende "Investitionen" in den Bilanzen.
Gravierende Probleme drohen, wenn Italiens Staatsverschuldung weiter ausufert und der EZB nicht mehr zugetraut wird, die Kurse künstlich (via QE-Aufkäufen) stützen zu können. Dann könnte bei den italienischen Geschäftsbanken, die ital. Staatsanleihen halten, ein ähnlicher forcierter Verkaufsdruck aufkommen wie bei der SIVB.
D.h. Italiens Geschäftsbanken könnten im Extremfall ebenfalls massenweise pleite gehen.
www.bankingsupervision.europa.eu/about/...old_capital.de.html
(Aus diesem Link stammt die Grafik unten, die bunten Kästen haben ich selbst ergänzt).
|
Wertung | Antworten | Thema | Verfasser | letzter Verfasser | letzter Beitrag | |
5 | 202 | Euro-Bund-Future - Wie gehts weiter? | longtermstrat.de | Numalfix | 19.07.23 15:18 | |
16 | 172 | Stirbt der Euro in Italien? | Anti Lemming | Anti Lemming | 31.05.23 13:57 | |
Nicht die Aktien sind das Problem | Cuba Maß | 25.04.21 13:24 | ||||
2 | EURO Zone | BackhandSmash | BackhandSmash | 25.04.21 13:23 | ||
2 | 5 | Euro-Bund Future zum Abschuss freigegeben ! | bornös | bornös | 25.04.21 13:19 |