20.01.2009 , 12:11 Uhr
Aktien im Fokus
Investoren tauschen Windenergie gegen Solaraktien
Investoren haben es heute auf die Aktien aus der Branche erneuerbarer Energien abgesehen. Während Windenergie-Unternehmen auf den Kaufzetteln stehen, geraten die meisten Solaraktien unter Druck. Nach Ansicht von Analysten hat die Windbranche eindeutig die besseren Zukunftsperspektiven.
HB FRANKFURT. Die im TecDax notierten Aktien der Branche erneuerbarer Energien sind am Dienstag kräftig in Bewegung geraten. Händler verwiesen auf eine Branchenstudie von Goldman Sachs als Impulsgeber. Die Experten ziehen darin die Titel des Bereichs Windenergie den Solartiteln vor. Höhere Barrieren für den Markteintritt erschwerten den Zutritt für die Konkurrenz, hieß es unter anderem zur Begründung.
Die Aktien von REpower Systems stiegen bis 11.30 Uhr Uhr mit plus 4,03 Prozent auf 105,06 Euro an die TecDax-Spitze. Mit SolarWorld und einem Zuwachs von 4,09 Prozent auf 14,51 Euro profitierte aber auch ein Solartitel deutlich. Die Papiere von Centrotherm Photovoltaics sackten hingegen mit minus 3,67 Prozent auf 17,33 Euro ans Ende des Kurszettels. Der TecDax selbst gewann 1,01 Prozent auf 472,60 Zähler.
Die Experten von Goldman Sachs hatten die Aktien von REpower von "Neutral" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 145 auf 150 Euro mit einem Zeithorizont von zwei Jahren angehoben. Der Windkraftanlagenbauer sei mit den vorhandenen Anlagen attraktiv positioniert, um vom potenziell schnell wachsenden Off-Shore-Markt zu profitieren, schrieb Analyst Jason Channell in der Branchenstudie. Zudem könne das Unternehmen über Joint Ventures und mit Hilfe des neuen Mutterkonzerns Suzlon von den schnell wachsenden Märkten in China und Indien profitieren. Die vergleichsweise niedrigen Margen seien dem hohen Wachstumstempo geschuldet.
Die Titel von SolarWorld hob der Goldman Sachs-Analyst von "Neutral" auf "Buy" und setzte den Titel auf die "Conviction Buy List". Das Kursziel wurde von 23,00 auf 16,50 Euro zurück genommen. Der Kurs sei in den vergangenen drei Monaten deutlich unter den Sektordurchschnitt gefallen, betonte Analyst Channell. Die starke Bilanz biete einen guten Puffer für das operative Geschäft, auch wenn die Nachrichten für die Branche zunächst negativ bleiben dürften.
Angesichts der Verluste von Centrotherm verwiesen Händler auf einen negativen Kommentar des Experten. Er stufte das Papier der Solartechnikfirma von "Neutral" auf "Sell" ab und nahmen das Kursziel von 25 auf 14 Euro zurück. Die erste Jahreshälfte 2009 dürfte aufgrund sinkender Auftragseingänge und verzögerter Auslieferungen schwierig werden, so Channell. Der Markt unterschätze noch die Ergebnisrisiken des Dienstleisters für die Solarindustrie. Zudem sei die Aktie im Branchenvergleich überdurchschnittlich bewertet.
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