„Ich wollte das Lied sofort unterbrechen. Doch dann fiel mir das nächste Problem auf: Wenn die Lautstärke zu hoch ist, hört der Google Home Mini meine Stimme nicht mehr. Ich muss schreien.“
www.zeit.de/zeit-magazin/2018/02/...i-lautsprecher-unter-strom
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Nein, im Ernst: Ich glaube, wir reden aneinander vorbei.
Die Frage, ob jemand wirklich einen Assistenten im Lautsprecher braucht, wenn er doch bereits einen im iPhone hat, die beantworte ich mit „Nein“. Du siehst da einen Markt, den Amazon und Google bereits bedienen, und wo Apple deiner Meinung nach ebenfalls mitspielen sollte.
Dass Alexa auf den Einkauf gemünzt ist, deutete ich mit Marktplatz an, und dass das Google Home Teil gerne die privaten Daten haben will (Termine, Mails, Kontakte), das deutete ich mit personalisierte Werbung an. Diese Trends hat Apple nicht bedient, weil sie nicht ins Geschäftskonzept passen, und m.E. auch das Ökosystem (also Google/Werbung) eher schwächen würden.
Schwächen aus Sicherheitsgründen. Dass Apple Sicherheit wichtig ist, erwähnt Cook in jedem Interview. Da wäre personalisierte Werbung eine 180°-Wende. Daran glaube ich nicht.
Apple und Marktplatz ist nur bezüglich Medien relevant. Und da haben sie eben nur Videostreaming bisher nicht im Angebot. Apple Music, iTunes (Musik und Video Verkauf), mit der neuen TV App bündeln sie alles in einer App, so dass man auf Netflix etc. direkt zugreifen kann.
Wenn Du das als verschlafen ansiehst, ok, aber Marktplatz für alle möglichen Produkte und personalisierte Werbung, das ist m.E. nicht Apples Geschäft - meine Meinung.
Das Geschäft von Apple ist Hardware in Verbindung mit einem starken iOS/macOS Ökosystem. Und entsprechend setze ich dann das aus meiner Sicht erforderliche Gewicht auf die Funktionen, die die Hardware abdecken kann: guter Sound, Multiraum (also mehrere HomePods paaren/verbinden) Integration in das iOS und macOS Ökosystem, und die vorhandenen Geräte sinnvoll ergänzen. Also AirPods für zu Hause.
Darin integriert Apple Home (Steuerung von Home Automation, Klimaanlage, Licht, Jalousie, etc.). Wenn dann noch Siri Termine ergänzen kann, wenn man die Cloud freischaltet, wird die Box komplett ‚smart‘.
Wie wichtig Siri über das ausführen lokaler Befehle wie ‚Licht dimmen blau‘, ‚Jalousie halb öffnen‘, ‚reduziere Temperatur auf 18°C‘ oder ‚Spiel mir von Dire Straits Brothers in Arms vor‘ (lauter, leiser, Wohnzimmer/Küche), und über die normalen Termine, kann ich nicht abschätzen. Deswegen schrieb ich ja: so viel, wie Siri bereits im iPhone kann.
Wenn Siri das dann lokal in der Box verarbeitet, bin ich begeistert. Ich könnte sogar auf Siri verzichten, weil ich mein iPhone habe.
Wie gesagt, ist nur meine Meinung, nicht mehr, nicht weniger. Aber ein Lautsprecher, der das alles kann, der wäre m.E. erheblich spannender als die ‚Personnel Devices‘ Funktion von Alexa und Googles Home Box. Bei letzterer bin ich nicht sicher, was die alles kann, es gibt anscheinend verschiedene Varianten, siehe oben.
Wenn Du das als schwach ansiehst, natürlich, kannst Du machen, genauso wie die Sicherheitslücken.
Zu der Sicherheitslücke: im Moment, und da bin ich mir sehr sicher, interessiert dieser Rauch niemanden, weil die gesamte IT Welt, inklusive Apple, lichterloh in Flammen steht.
Ich sehe das aktuelle absolut nicht als dramatisch an, weil man als Administrator angemeldet sein muss, um das auszunutzen. Ich könnte Dir von einem iOS Bug erzählen, den ein Freund von mir entdeckt, und den wir beide Apple gemeldet haben, und der wäre, sollte er bekannt werden, deutlich mehr Rauch produzieren. Und wäre dennoch Kleinkram gegenüber Spectre und Meltdown.
Angesichts Spectre (1 und 2) und Meltdown sind zurzeit andere Themen Kleinkram. Und mit der Beseitigung ist Apple recht gut vorangekommen, trotzdem die Bugs zu früh publik wurden. Mein iMac 27“ mit Intel i5-750 CPU wurde in erster Näherung bereits gefixed, gestern wurde Safari nachgezogen, das ist dann durchaus angemessen. Und das ganze ohne spürbare Geschwindigkeitseinbußen.
Wie gesagt, in erster Näherung ist das Thema durch. Aber ich mache mir keine Hoffnungen, da wird noch Einiges nachkommen. Jetzt beginnt erst die richtige Suche nach Hardware Bugs, bisher schaute die gesamte Fachwelt in diese Richtung nur spärlich hin.
www.zdnet.de/88322697/...fentlicht-updates-fuer-ios-und-macos/
Wenn Du sehen willst, was echte Probleme zurzeit sind, dann schau nach Spectre und Microsoft. Die haben mit einem Update gleich ganze PC Systeme mit AMD CPUs gebrickt, so dass sie sich teilweise nicht mal neu mit Windows bespielen lassen. Und dabei waren diese nur teilweise (einer der Bugs) betroffen, und nicht wie bei Intel, die komplett und von allen drei Bugs betroffen sind.
Manche haben die ersten Fixes, manche nicht, ein ziemliches Durcheinander. Manche ahnen, was es für sie bedeutet, Rechenzentren mit Windows Server Infrastruktur sind im Panikmodus, und Microsoft kann nichts dafür - sie wurden durch die zu frühe Veröffentlichung ebenso übertölpelt, und versuchen den Kopf über Wasser zu halten.
www.zdnet.de/88322611/...te-microsoft-stoppt-aktualisierungen/
Und wenn dann noch zusätzlich Microsoft lapidar mitteilt, dass Windows 7 Nutzer spürbare Performanceeinbußen bemerken werden - und Windows 10 die nicht hat, oder dass Intel sich in die Richtung bewegt, dass die CPUs der letzten fünf Jahre gefixed werden, und der Rest, na schauen wir mal, dann sind das ganz andere Kaliber.
www.zdnet.de/88322771/...nbussen-der-meltdown-spectre-patches/
Man muss nun nur noch daran denken, dass Intel für die neueste CPU Generation, die keine Performanceeinbußen haben soll, keine Windows 7 Treiber bereitstellt, und schon steckt da ein ziemliches Potential, dass daraus ein ziemlich miese Story wird.
Ich denke, dass es demnächst die ersten Milliarden Klagen gegen Intel geben wird. Auf Schadenersatz, na ja, sie sind Quasi-Monopolist bei desktop CPUs.
Intel Hardware Bug, nur neueste CPUs ohne Performance Verlust, besser neue CPU kaufen. Microsoft fixed Win 10 ohne Leistungseinbußen, und zuckt mit den Schultern, wenn die Win 7 Systeme deutlich langsamer werden - und freut sich bereits auf die vielen, vielen neuen Windows 10 Lizenzen, die mit neuen PC Systemen verkauft werden können.
Es würde mich nicht wundern, wenn Microsoft ob seines Quasi-Monopols ebenfalls mit Klagen konfrontiert wird. Nicht, weil sie nicht fixen würden, sondern weil der Verdacht aufkommen könnte, dass Microsoft das aufgeund seiner Marktposition bei Desktops ausnutzt, um Windows 10 zu pushen.
PCs kann man mit Mainboard/CPU aufrüsten, Notebooks nicht, wenn der Hersteller die Fixes nicht bereitstellt, wird es eh vorbei sein, die sind dann ein Totalschaden. Aber auch beim Tower braucht man eine neue CPU, ein neues Mainboard und wahrscheinlich neue RAM Riegel. Kosten: je nach CPU mindestens 300 Euro, nach oben offen.
Die überwiegende Mehrheit wird mit Spectre und Meltdown nix anfangen können, zu kompliziertes Thema. Sie merken nur: Rechner langsam, da muss ein neuer her.
Am Ende werden sehr viele Systeme, die bis vor einigen Wochen performant genug liefen, langsamer werden, und nicht mehr genügen, und die Masse der Nicht-ITler wird zum nächsten Computerladen rennen, und sich was Neues kaufen. Und was verkaufen die dem Kunden? Einen neuen PC, ein neues Notebook mit Intel CPU (natürlich, wer kennt schon AMD?) und Windows 10 (na klar, Windows 7 oder 8 wird ja nicht angeboten).
Am Ende wird es möglicherweise zwei große Nutznießer geben: Intel, weil die Leute verunsichert sind, und neue Hardware kaufen, und Microsoft, weil sie endlich, endlich viele Windows 10 Lizenzen verkaufen können.
Wintel Quasi-Monopolisten par excellence.
Ich hoffe sehr, dass AMD daraus Kapital schlagen kann. Wenn Intel nicht alle CPUs bis hinunter nach 2007 fixed (10 Jahre zurück von Entdeckung Bug), sind sie für mich verbrannt. AMD-only. Beim Mac kann ich das nicht entscheiden, aber mein Bekanntenkreis wird mit AMD geflutet.
Warum? Weil das jämmerlich wäre. Intel muss nur für jede CPU Generation einmalig die Fixes programmieren, und dann werden sie eben Millionenfach verteilt. Jetzt ist die Stunde von Intel, Microsoft und den Board Herstellern gekommen - Service ist gefragt.
Wer sich nun falsch verhält, wird als Marke schlecht aussehen. Dafür muss man kein Hellseher sein.
Dass der Intel CEO alle, bis auf die vorgeschriebenen Pflichtaktien, rechtzeitig abgestoßen hat, mag geplant gewesen sein - aber es war ein fatales Signal, und als CEO, der die Tragweite hätte kennen müssen, hätte er das stoppen müssen.
Nun steht er schlecht da, Intel ... und bei Microsoft und den Mainboard und PC Herstellern ist das Spiel noch offen.
Ja, das mit dem Password Bug bei macOS ist ärgerlich, unnötig, sollte nicht passieren. Nichts liegt mir ferner, als das weichzuzeichnen. Peinlich ist es auch. Aber das sind dann doch eher kleine Probleme, als das, was gerade in der IT Welt Thema mit Spectre und Meltdown los ist?
Ich lese seit einer Woche intensiv über das Thema, und es fällt mir dennoch sehr schwer, dass ich mir einen abschließenden Reim darauf machen kann. Zu verwirrend, zu chaotisch, zu zerstückelte Informationen. Zehn Experten, zwanzig Meinungen. BSI eine Farce.
Das hier ist noch das Beste, von Bruce Schneier. Die Kurzform: es gibt keine 100%ige Lösung, und man kann nur versuchen die Auswirkungen zu verringern - ein Risiko wird immer bleiben. Ausser, man kauft eine neue CPU, die nicht anfällig ist.
www.schneier.com/blog/archives/2018/01/spectre_and_mel_1.html
„The security of pretty much every computer on the planet has just gotten a lot worse, and the only real solution -- which of course is not a solution -- is to throw them all away and buy new ones.“
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„"Throw it away and buy a new one" is ridiculous security advice, but it's what US-CERT recommends. It is also unworkable. The problem is that there isn't anything to buy that isn't vulnerable.
Pretty much every major processor made in the past 20 years is vulnerable to some flavor of these vulnerabilities. Patching against Meltdown can degrade performance by almost a third. And there's no patch for Spectre; the microprocessors have to be redesigned to prevent the attack, and that will take years. (Here's a running list of who's patched what.).“
Erst nach einer Woche beginne ich die Feinheiten zu erkennen.
Nun ja. Zumindest iOS und macOS (und auch jüngere OS X Versionen, ich bin noch auf El Capitan) sind gefixed. Das beruhigt zumindest ein wenig. Heute, vielleicht morgen.
In den nächsten Wchen wird so langsam den normalen Anwendern klar werden, was los ist, und dann wird es spannend.