Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die Prognosen der Marktbeobachter zur Lage und Entwicklung am globalen Zuckermarkt gehen aktuell weit auseinander. Die Analysten von S&P Global Platts erwarten, dass die laufende Saison 2018/19 mit einem Überschuss von 6,8 Millionen Tonnen schließt, 2019/20 aber ein Defizit in Höhe von 2,1 Millionen Tonnen folgt, wie die Analysten der Commerzbank im aktuellen „TagesInfo Rohstoffe“ schreiben.
„Dabei unterstellen sie, dass die Produktion in Indien und Thailand kräftig sinkt und in Brasiliens Hauptanbaugebiet Center-South (CS) bei einem Zuckeranteil von 37,5 Prozent mit 28 Millionen Tonnen nur wenig mehr Zucker als zuletzt erzeugt wird. Dies schätzen auch die Analysten von INTL FCStone, die allerdings bereits in der aktuellen Saison nur einen knapp ausgeglichenen Markt erwarten und für 2019/20 ein Defizit in Höhe von 5,7 Millionen Tonnen prognostizieren“, so die Commerzbank-Analysten.
Mittelfristig sähen sie daher Potenzial für steigende Preise. Diese Erwartung teilten die Analysten des brasilianischen Beratungshauses JOB. Der weltgrößte Zuckerhändler Alvean gehe davon aus, dass 2019/20 in CS nur 33,5 Prozent des Zuckerrohrs der Verarbeitung zu Zucker zugeführt werde. Bei ähnlich hoher Zuckerrohrmenge wie zuletzt rechne Alvean daher nur mit einer Zuckerproduktion in CS in Höhe von 25 Millionen Tonnen, heißt es weiter.
„Der globale Zuckermarkt soll daher in ein Defizit von sieben Millionen Tonnen rutschen, nach einem Überschuss von drei Millionen Tonnen. Doch nicht alle Beobachter erwarten für 2019/20 ein Defizit. ED&F Man rechnen für die kommende Saison mit einem Überschuss von zwei Millionen Tonnen. Dieser läge damit nur etwas unter dem im laufenden Jahr“, so die Commerzbank-Analysten.
