Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Zuckerpreis ging gestern weiter auf Talfahrt, nachdem die indische Regierung Maßnahmen zum Abbau der hohen Zuckerbestände im Land bekanntgab. Der Preis rutschte im Zuge dessen unter die Marke von elf US-Cents je Pfund, wie die Analysten der Commerzbank im aktuellen „TagesInfo Rohstoffe“ schreiben.
Laut der Zuckermühlenvereinigung ISMA dürfte Indien mit Lagerbeständen von mehr als zehn Millionen Tonnen in die neue Saison 2018/19 starten, für die wiederum eine Eigenproduktion von rekordhohen 35 Millionen Tonnen Zucker erwartet werde. Die Nachfrage im Land werde auch 2018/19 auf etwa 25 Millionen Tonnen geschätzt. Nun habe die Regierung entschieden, Mühlen eine nach Entfernung gestaffelte Subvention für den Transport von Zucker in die Häfen zu zahlen. Zwar habe sie darauf verzichtet, den Mühlen eine verpflichtende Mindestexportmenge von fünf Millionen Tonnen vorzuschreiben. Diese Menge könnte aber durchaus das – wenn auch nicht verpflichtende – Ziel der Regierung sein, heißt es weiter.
„Zudem erhöht die indische Regierung die pro Tonne von ihr direkt an die Zuckerrohrproduzenten geleisteten Zahlungen. Viele Mühlen befinden sich angesichts der niedrigen Preise im Rückstand mit Zahlungen an die Zuckerrohrproduzenten. Diese sind eine wichtige Wählergruppe, deren Gunst sich die Regierung im Vorfeld der für nächsten Mai angesetzten landesweiten Wahlen versichern will. Damit bereitet sie aber auch den Boden für eine fortgesetzte Überproduktion. Der Weltmarkt ist bereits jetzt reichlich mit Zucker versorgt, was den Preis an der Börse in New York im August auf ein Zehnjahrestief hatte sinken lassen“, so die Commerzbank-Analysten.
