Der Wirtschaftsnobelpreisträger und US-Ökonom Thomas Sargent sieht in dem Rückgang der Verbraucherpreise in einer Reihe von Euro-Krisenländern kein Problem.
„Bei den Ländern mit sinkenden Preisen handelt es sich um Krisenländer wie Griechenland. Diese müssen ihre preisliche Wettbewerbsfähigkeit, die sie in den vergangenen Jahren verloren haben, wieder herstellen. Das erfordert sinkende Löhne oder steigende Produktivität. Dadurch gehen die Lohnstückkosten zurück, und die Unternehmen können die Preise senken. Das ist keine gefährliche Deflation, sondern Teil der nötigen Korrektur, damit diese Länder international wieder konkurrenzfähig werden“, sagte Sargent im Interview.
Darüber hinaus gibt es laut Sargent „historisch gesehen keinen Grund, sich vor einer Deflation zu fürchten“. Im Gegenteil: „Wir alle profitieren, wenn der technologische Fortschritt die Preise sinken lässt, etwa bei Computern“, so Sargent.Dass die Zentralbanken eine Inflationsrate von rund zwei Prozent anstreben, liegt laut Sargent daran, dass sie es als ihren Job betrachten, „aus schlechten Schulden gute Schulden zu machen“. Von einer Inflation profitierten die Regierungen mit hohen Schulden. Sargent: „Inflation ist eine große Umverteilungsmaschine, die die reale Schuldenlast zugunsten von Kreditnehmern senkt und das Vermögen der Gläubiger entwertet.“
Um dies zu verhindern, wäre laut Sargent die Wiedereinführung des Goldstandards denkbar: „Ich würde nicht unbedingt sagen, dass es die beste Lösung wäre, aber es wäre auch nicht töricht.“ Bis zum Ersten Weltkrieg habe man den Goldstandard gehabt, um zu verhindern, dass Regierungen und ihre Zentralbanken grenzenlos Geld drucken. In dieser Zeit hätten die Preise zwar geschwankt, aber das habe sich über die Jahre ausgeglichen.
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