Ein Foto zweier Sportwagen vor der Zentrale der Grünen in Köln wird für die Partei zum PR-Desaster, gegen das sie sich kaum wehren kann. Und für den Fotografen ist es eine Lehrstunde in Social-Media.
Ein Bild kann sich schnell verselbstständigen, wenn die Botschaft nur witzig oder skandalös genug ist. Der Journalist Tobias Gillen und der Kreisverband der Grünen in Köln haben das jetzt gemerkt. Gillen entdeckte am Ebertplatz in der Kölner Innenstadt einen Porsche und einen Ferrari auf Behindertenparkplätzen vor der Grünen-Zentrale, fotografiert und mit dem Satz „Ich möchte dieses Bild – in all seinen Facetten – einfach mal unkommentiert wirken lassen“ getwittert. Das hat er als Witz gemeint. Es könne doch niemand ernsthaft glauben, dass die Sportwagen den Grünen gehörten – und die ihre Luxuskarossen auch noch auf Behindertenparkplätze stellen, dachte Gillen. Ein Großteil der Nutzer fand das Bild ebenfalls amüsant, sie kommentierten es mit Stichworten wie „Öko-logisch“ oder verbreiteten es weiter. Fast 1500 Mal wurde es bei Twitter geteilt. Doch nach einigen Stunden bekam die Geschichte eine Eigendynamik – und das Bild wurde wegen seiner Symbolkraft schnell umgedeutet.
Auf Gillens Facebook-Seite und bei Twitter ergoss sich plötzlich Hass auf die Grünen. Die stellten zwar schnell klar, dass die Autos der Immobilienfirma gehören, die gleichzeitig auch die Hausbesitzer sind. Die Immobilienfirma hat die Behindertenparkplatzschilder zudem selbst angebracht, damit niemand auf die Idee kommt, ihre Parkplätze zu blockieren.
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