Frankreich sei nun in der Rolle des kranken Mannes, meint Volkswirt Williamson. Das Land liegt damit im Trend: In der Euro-Zone und in China schrumpft das Wachstum – nur ein Land stemmt sich gegen den Abwärtstrend.
Der Weltkonjunktur droht am Ende des Jahres die Puste auszugehen: Sowohl in der Euro-Zone als auch in China verlor die Wirtschaft im November an Fahrt. Gegen den Abwärtstrend stemmte sich Deutschland, wo die Geschäfte der Industrie so kräftig wuchsen wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr.
Der Einkaufsmanager-Index für die Privatwirtschaft in der Euro-Zone sank um 0,4 auf 51,5 Punkte, wie das Markit-Institut am Donnerstag zu seiner Umfrage unter Tausenden Unternehmen mitteilte. Ökonomen hatten hingegen einen Anstieg auf 52,0 Zähler erwartet. Das Barometer hielt sich damit den fünften Monat in Folge über der Marke von 50 Punkten, ab der es Wachstum anzeigt.
„Der zweite Rückgang in Folge zeigt nicht nur, dass die EZB mit ihrer jüngsten Zinssenkung auf ein Rekordtief richtig gehandelt hat", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. „Überdies könnte die nachlassende Dynamik die Rufe nach weiteren Konjunkturhilfen lauter werden lassen, um die Euro-Zone vor einem erneuten Rückfall in die Rezession zu bewahren."
Bergauf gehe es derzeit nur in Deutschland. „Frankreich dürfte hingegen immer deutlicher die Rolle des 'kranken Mannes in Europa' zukommen", so Williamson. „Hier schrumpfte die Wirtschaftsleistung wieder." In den anderen Ländern zeichne sich Stagnation ab. "Die Erholung bleibt quälend langsam", sagte Commerzbank-Ökonom Christoph Weil.
Das Bruttoinlandsprodukt der Euro-Zone war im dritten Quartal zum zweiten Mal in Folge gewachsen, allerdings nur noch um 0,1 Prozent.
Deflationsrisiko „sehr gering“
Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.