Ein Candlestick-Chartvergleich (Symbolbild).
Donnerstag, 18.04.2019 14:23 von | Aufrufe: 2077

WDH/WOCHENAUSBLICK: Zahlenflut entscheidet über Fortgang der Kursrally

Ein Candlestick-Chartvergleich (Symbolbild). pixabay.com

(Wiederholung aus technischen Gründen)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Durch eine wahre Flut von Quartalszahlen haben sich Börsianer in der verkürzten Handelswoche nach Ostern zu kämpfen. Die Qualität der Ergebnisse, vor allem aber die Prognosen der Unternehmen für den Rest des Jahres dürften darüber entscheiden, ob es nach der beeindruckenden Rally seit Jahresbeginn weiter aufwärts geht.

Mit SAP , Bayer (Bayer Aktie) , Daimler , Wirecard und der Deutschen Bank lassen sich ab Mittwoch gleich mehrere Dax -Schwergewichte in die Bücher schauen. Bei der Deutschen Bank dürften Anleger allerdings "mehr auf den Ausgang der Fusionsgespräche mit der Commerzbank (Commerzbank Aktie) schauen als auf die Quartalszahlen", prognostizierte Analyst Philipp Häßler von Pareto Securities. Auf "50 zu 50" beziffert der Experte die Wahrscheinlichkeit, dass der Deal am Ende zustande kommt.

Zum Wochenschluss dürfte es zudem auf der Hauptversammlung des Agrarchemie- und Pharmakonzerns Bayer hektisch zugehen. Das Management um Konzernchef Werner Baumann wird Aktionärskritik stellen müssen nach dem Kursverfall seit der Übernahme von Monsanto. Angesichts der Rechtsstreitigkeiten rund um Glyphosat in den USA und damit verbundenen Milliardenrisiken, zweifeln viele am Sinn des Milliardenkaufs.

Noch fulminanter als an den europäischen Börsen wird in der kommenden Woche die Welle der Quartalsberichte in den USA. Dort war der Dow Jones Industrial zuletzt bei 26 500 Punkten ins Stocken geraten und hatte ein neues Rekordhoch gescheut. Investmentstratege Mislav Matejka von JPMorgan rechnet gleichwohl perspektivisch mit neuen historischen Höchstkursen - und begründet dies mit den zu pessimistischen Erwartungen an die Quartalsergebnisse.

Noch im Oktober habe der Markt einen Anstieg der Quartalsgewinne aller 500 Unternehmen des S&P 500 auf Jahressicht um neun Prozent erwartet. Nunmehr aber rechneten Analysten mit einem Rückgang der Gewinne um zwei Prozent, führte Matejka aus. Das aber sei zu tief gestapelt. "Die weltweiten Aktienmärkte, angeführt von China und dem S&P 500, dürften noch auf deutlich höhere Rekordwerte steigen", ist sich der Experte sicher.

Überraschend starke Wirtschaftsdaten aus China waren zuletzt der Treiber der Dax-Rally. In der kommenden Woche sind aus dem Reich der Mitte aber kaum noch marktbewegende Konjunktursignale zu erwarten. Stattdessen könnte sich das Interesse am Mittwoch auf den deutschen Ifo-Index für April richten. "Der Tiefpunkt in der Industrie scheint erreicht, zumal sich die Handelsgespräche zwischen den USA und China positiv entwickeln", sagte Volkswirt Stefan Mütze von der Helaba. Das Geschäftsklima dürfte sich folglich etwas aufgehellt haben.

In den USA hat das Wachstum im neuen Jahr dagegen voraussichtlich etwas an Schwung verloren. Das dürften die Wachstumszahlen im ersten Quartal belegen, die zum Ende kommender Woche veröffentlicht werden. Als Gründe für eine schwächere Konjunktur nennt Ökonom Stefan Kipar von der BayernLB den bis Ende Januar dauernden Stillstand der Regierung und den Handelskrieg mit China.

Rückenwind für Aktien dürfte in den kommenden Wochen von ganz anderer Seite wehen: "Die Dividendensaison bringt einen neuen Ausschüttungsrekord", sagt Uwe Burkert von der Landesbank Baden-Württemberg. Knapp 40 Milliarden Euro dürften allein die Dax-Konzerne an die Aktionäre verteilen, fast sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Dividenden besserten die Performance erheblich auf: In den vergangenen gut 30 Jahren machten Dividenden knapp ein Drittel der gesamten Dax-Performance aus, so der Volkswirt./bek/tih/mis


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--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---

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