Kohleförderung in einer Zeche (Symbolbild).
Donnerstag, 24.09.2020 05:34 von | Aufrufe: 1494

WDH: Suche nach Atomendlager - Bayern bezweifelt geologische Grundlagen

Kohleförderung in einer Zeche (Symbolbild). pixabay.com

(In der Überschrift wurde der Vorspann Politik gestrichen)

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber zweifelt bei der Suche nach einem Endlager-Standort für hoch radioaktiven Atommüll an den geologischen Voraussetzungen. "Anfangs hieß es weiße Landkarte. Da galt noch: Wir setzen auf einen sicheren Einschluss durch das Gebirge und untersuchen die Gesteinsarten Salz, Ton und Granit", sagte der Freie-Wähler-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in München. Dann sei jedoch eine Kehrtwende erfolgt. "Jetzt heißt es, es kann auch ein zerklüftetes Kristallingestein sein, wie es auch in Bayern vorkommt, bei dem die Sicherheit hauptsächlich durch Technik hergestellt werden muss."

In Bayern gibt es im Osten zwischen Oberfranken und Niederbayern ein großes Gebiet mit Granitvorkommen. Nach Angaben des Landesamtes für Umwelt ist das Gestein aber sehr zerklüftet und daher nicht für ein Endlager geeignet. Für Glauber und die gesamte Staatsregierung um Ministerpräsident Markus Söder (CSU) steht fest: "Die Suche nach einer absolut sicheren geologischen Barriere hat Vorrang vor einem technisch verbesserten Schutz." Die Staatsregierung agiere geschlossen und werde weiter ihre Forderungen klar adressieren um den höchstmöglichen Schutz der Menschen sicherzustellen.

Wegen seiner Geologie sieht die Staatsregierung Bayern im laufenden Suchprozess nach einem Endlager als kategorisch ungeeignet. "Unsere oberste Prämisse ist der Schutz der Bevölkerung. Wir wollen am Ende das Endlager mit der bestmöglichen Sicherheit, bei dem die Geologie entscheidet, nicht die Ideologie", sagte Glauber. Es müsse ein Endlager gefunden werden, das für eine Million Jahre sicher sei.

Schon die Tatsache, dass es eine Endlagersuche gebe, basiere nicht auf wissenschaftlichen Fakten. "Bayern stellt sich der Verantwortung. Aber die politische Festlegung einer weißen Landkarte, nachdem man rund 1,6 Milliarden Euro in den Salzstock Gorleben investiert hat, darf man schon kritisch hinterfragen", sagte Glauber. Dies gelte für Corona-Zeiten mit angespannten Volkswirtschaften ganz besonders. "Dabei war man schon sehr weit in Gorleben, bis aus politischen Gründen der Erkundungsstopp kam."

Bis 2031 soll das Suchverfahren in Deutschland abgeschlossen sein, bis etwa 2050 soll das Endlager seinen Betrieb aufnehmen. Am kommenden Montag (28. September) veröffentlicht die Bundesgesellschaft für Endlagerung ihren ersten Zwischenbericht. Darin sollen zwischen 10 und 100 Gebiete benannt werden, "die günstige geologische Voraussetzungen für die sichere Endlagerung radioaktiver Abfälle erwarten lassen", wie es im Gesetz heißt./had/DP/zb


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