Euro-Zeichen vor dem Gebäude der EZB.
Donnerstag, 21.11.2013 11:29 von | Aufrufe: 742

WDH/Eurozone: Aufschwung verliert an Fahrt - herber Rückschlag in Frankreich

Euro-Zeichen vor dem Gebäude der EZB. © instamatics / iStock / Getty Images Plus / Getty Images

LONDON (dpa-AFX) - Die Stimmung der Einkaufsmanager in der Eurozone hat sich im November das zweite Mal in Folge eingetrübt. Der an den Finanzmärkten stark beachtete Einkaufsmanagerindex fiel von 51,9 Punkten im Vormonat auf 51,5 Zähler, wie das Forschungsunternehmen Markit am Donnerstag in London nach vorläufigen Daten mitteilte. Volkswirte hatten hingegen mit einem leichten Zuwachs auf 52,0 Punkte gerechnet. Für Belastung sorgte ein kräftiger Stimmungsdämpfer in Frankreich.

Ab einem Wert von 50 Punkten deuten die Daten auf eine wirtschaftliche Expansion hin. Allerdings zeigte sich in den Wirtschaftsbereichen des Währungsraums eine unterschiedliche Entwicklung. Während sich die Stimmung in der Industrie weiter aufhellte, trübte sie sich im Bereich Dienstleistungen ein. Im Vormonat hatte sich bereits eine ähnliche Entwicklung gezeigt.

Erneut enttäuschten die Daten aus Frankreich auf ganzer Linie. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone wird immer stärker zum Sorgenkind des Währungsraums. Die Stimmung der französischen Einkaufsmanager fiel sowohl in der Industrie als auch im Dienstleistungsbereich überraschend weiter zurück. Mittlerweile stehen beide Kennzahlen deutlich unter der Marke von 50 Punkten und lassen damit ein Schrumpfen der jeweiligen Sektoren erwarten.

"Die französischen Daten sind eine herbe Enttäuschung", kommentierte Experte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) in einer ersten Stellungnahme. Das Land drohe nun in der Stagnation zu verharren. Mit Blick auf die verhaltene Entwicklung in der Eurozone insgesamt und auf den Rückschlag in Frankreich bleibe die Fantasie auf weitere geldpolitische Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) grundsätzlich erhalten.

Immerhin zeigte sich in Deutschland ein deutlich besseres Bild: Die größte Volkswirtschaft der Eurozone bleibt die Konjunkturlokomotive des Währungsraums. Sowohl in der Industrie als auch im Bereich Dienstleistungen hellte sich die Stimmung überraschend stark auf. Beide Kennzahlen liegen jeweils deutlich über der Expansionsschwelle.

Am Devisenmarkt reagierte der Euro mit Kursverlusten auf die schwachen Frankreich-Daten. Nach der Veröffentlichung der Stimmungswerte aus Deutschland erholte sich die Gemeinschaftswährung aber wieder und stand am Vormittag kaum verändert bei 1,3420 US-Dollar.

^Region/Index November Prognose Vormonat

EURORAUM Gesamt 51,5 52,0 51,9 Verarb. Gew. 51,5 51,5 51,3 Dienste 50,9 51,9 51,6

DEUTSCHLAND Verarb. Gew. 52,5 52,0 51,7 Dienste 54,5 53,0 52,9


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FRANKREICH Verarb. Gew. 47,8 49,5 49,1 Dienste 48,8 51,0 50,9°

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/jkr/bgf

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