Warum Stromerzeuger zum Risiko für die Türkei werden

Donnerstag, 12.07.2018 09:24 von Handelsblatt - Aufrufe: 382

Die Lira fällt schneller als die türkischen Unternehmen ihre Preise anpassen können – und dürfen. Besonders im Energiesektor steigt der Druck.

Die türkischen Stromerzeuger entwickeln sich zu einem der größten Risiken für die Banken des Landes. Nachdem sie in den vergangenen 15 Jahren Milliarden von US-Dollar in neue Projekte und Deals investiert haben, bringt sie die schwächelnde Lira in Bedrängnis. Die Landeswährung wertet schneller ab, als die Versorger die Strompreise erhöhen können.

Viele verdienen deswegen deutlich weniger pro Jahr als das, was sie in Fremdwährungskrediten zurückzahlen müssen. „Kraftwerke ohne Stromabnahmeverträge haben eine Gesamtschuld von fast drei Milliarden Dollar (Dollarkurs) an die Banken zurückzuzahlen, was fast 2,5 Milliarden Dollar mehr ist als die Barmittel, die sie generieren können“, sagte Cem Asik, Vorsitzender vom türkischen Stromerzeuger-Verband.

Die missliche Lage der Versorger zeigt die weitreichenden Auswirkungen der schwächelnden Lira. Seitdem Präsident Recep Tayyip Erdogan sein Land in Richtung Autoritarismus bewegt, verliert die Landeswährung kontinuierlich an Wert. Gegenüber dem US-Dollar notiert die türkische Lira seit 2010 rund 69 Prozent schwächer.

Sein Griff nach der absoluten Macht gipfelte diese Woche mit seiner Vereidigung für eine fünfjährige Amtszeit als Präsident mit erweiterten Befugnissen und der Ernennung seines Schwiegersohns Berat Albayrak zur Überwachung der Wirtschaftspolitik. Anleger reagierten darauf nervös. Die Lira sackte in der Sekunde, in der Albayrak nominiert wurde, um mehrere Prozent ab.

„Die Lira-Abwertung in den letzten Jahren war unerwartet, aber das ist nicht der einzige Faktor“, sagte Zümrüt Imamoglu, Chefökonom des türkischen Industrie- und Handelsverbandes Tüsiad. „Während die Kosten aufgrund des Währungsschocks steigen, können Unternehmen ihre Preise aufgrund staatlicher Regulierung und Preisobergrenzen nicht entsprechend anpassen, was wiederum finanzielle Probleme in den Bilanzen der Unternehmen verursacht.“

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