Das Parlamentsgebäude neben dem Big Ben in London
Freitag, 09.06.2017 14:19 von | Aufrufe: 2088

Wahlschlappe von Theresa May: Die Börse nimmt's gelassen

Das Parlamentsgebäude neben dem Big Ben in London - © pcruciatti istock.com

Die Anleger in Deutschland und Großbritannien haben gelassen auf das Ergebnis der Parlamentswahl im Vereinigten Königreich reagiert. Der deutsche Aktienindex DAX gewann heute zwischenzeitlich rund 0,84 Prozent und notiert zur Stunde bei 12.775,10 Euro. Auch der Kurs des britischen Leitindex FTSE100 legte heute leicht zu. Mit einem zwischenzeitlichen Plus von 0,93 Prozent liegt der Kurs des FTSE100 aktuell bei 7.502,16 Euro. Das britische Pfund notierte am Vormittag allerdings schwächer, der Abschlag betrug rund ein halbes Prozent. Ein britisches Pfund ist derzeit damit nur noch rund 1,14 Euro wert. Seit der Entscheidung der Briten für den Brexit vor fast genau einem Jahr ist der Wert der britischen Währung damit insgesamt um mehr als 12 Prozent eingebrochen.

May will Regierungschefin bleiben

Nach der Brexit-Entscheidung im vergangenen Jahr, die von vielen Demoskopen nicht vorhergesehen wurde, vermochten viele Beobachter gestern keine Prognose über den Ausgang der Parlamentswahl abgeben. Am Ende wurde es enger als die Regierungschefin Theresa May geplant hatte, als sie vor ein paar Wochen die Neuwahlen ankündigte. Keine der britischen Parteien konnte sich gestern genug Sitze im Unterhaus des Parlamentes für eine absolute Mehrheit sichern. Nach aktuellem Stand bekommt die Conservative Party von Premierministerin Theresa May 318 Sitze im Unterhaus. Für eine absolute Mehrheit wären 326 Sitze notwendig gewesen. Die Labour Party mit ihrem Spitzenkandidaten Jeremy Corbyn kommt auf 261 Sitze. Mays Absicht, ihre Position durch die Neuwahlen zu stärken, kann damit als gescheitert angesehen werden - mehr noch: Ihre Partei verlor gar die absolute Mehrheit, mit der sie bisher regieren konnte.

Wird der Brexit verschoben?

Die möglicherweise schwierige Regierungsneubildung hat auch Auswirkungen auf die Verhandlungen zum Austritt Großbritanniens aus der EU. Diese sollten planmäßig am 19. Juni starten. Durch die Wahlen und deren Ergebnis könnte es jedoch zu einer Verzögerung kommen. Mays Konkurrent um das Rennen zum Premier des Inselstaates, Jeremy Corbyn, forderte sie aufgrund der Wahlschlappe ihrer Partei bereits zum Rücktritt auf. Die Parteien beider Favoriten haben jedoch noch die Möglichkeit, durch eine Koalition mit einer Minderheitspartei an die Spitze zu kommen. Für den heutigen Freitag hat Theresa May bereits ein Gespräch mit der Queen vereinbart - um mit ihr über eine Regierungsbildung zu sprechen. Vorerst wird May Premierministerin des Vereinten Königreichs bleiben.


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