WOLFSBURG (dpa-AFX) - Die deutsche Wirtschaft und Arbeitsmarktpolitik dürfen nach Ansicht von VW
Deutschlands größter Industriekonzern hat seit dem Höhepunkt der Flüchtlingszuwanderung im Herbst 2015 etwa ein Programm entwickelt, das Geflüchtete an den Berufsalltag heranführen und ihnen neben Sprachkenntnissen auch Basisqualifikationen vermitteln soll. Manche Teilnehmer sprangen ab, in etlichen Fällen bewarben sie sich aber auch erfolgreich um eine Ausbildung bei VW, Konzerntöchtern oder anderen Firmen, die sich an lokalen Partnerschaften beteiligen.
"Es war am Anfang eine Herausforderung für uns alle, es konnte niemanden kaltlassen", sagte Witter im Rückblick auf 2015. "Aber es haben sich schließlich auch viele Chancen aus dieser Situation ergeben" - bei VW wie bei weiteren Betrieben. Die Wirtschaft könne von Erfahrungen und Kenntnissen Geflüchteter profitieren. "Es kann auch für höher Qualifizierte wichtig sein, etwa die sprachlichen Fundamente zu legen, damit das Potenzial abgerufen werden kann."
Bei der Suche nach IT-Experten für die konzerninterne "Fakultät 73" seien zwei Flüchtlinge genommen worden, die sich am Ende genauso qualifizieren mussten wie alle anderen, sagte Witter. "Es geht um die Schaffung gleicher Voraussetzungen. Sonst haben solche Bewerber keine Sonderrechte - am Ende des Tages muss die Leistung stimmen."
Der Autobauer hat sich bei den Grundbildungsprojekten für Flüchtlinge mit weiteren Firmen und Branchen vernetzt. "Auch im Austausch mit anderen Unternehmen - darunter Deutsche Telekom (Deutsche Telekom Aktie)
Laut Witter stellt der VW-Konzern jährlich einen Millionenbetrag für Begegnungs-, Bildungs- und Berufsintegrations-Initiativen zur Verfügung. Es gehe dabei aber um mehr als reine Finanzierung: "Wir können Autos und Geld bereitstellen, aber die Aufgabe ist viel komplexer. Und in die Organisation der Projekte ist auch viel Arbeits- und Freizeit von Fachexperten und Ehrenamtlichen geflossen."
Der VW-Finanzchef mahnte, Entscheidungsträger dürften das Thema Flüchtlingsintegration nicht aus dem Blick verlieren, nur weil sich die Lage derzeit wieder beruhigt habe. "Es gibt immer noch eine riesige Zahl von Menschen, die weltweit auf der Flucht sind", sagte er. "Es wäre naiv zu glauben, dass sich das nicht wiederholen kann."
Daniel Terzenbach, Vorstand bei der Bundesagentur für Arbeit, sieht einen deutlichen Unterschied zwischen Anwerbung von Fachkräften und Beschäftigung von Flüchtlingen: "Das eine dreht sich um Rekrutierung in Drittstaaten, um Fachkräfte. Das andere ist humanitäre Zuwanderung." Doch auch dort, wo Flüchtlinge etwa Hilfsjobs annähmen, nutze dies. "Wir sind da ganz überwiegend in der Vermittlung in der Zeitarbeit, im Reinigungsgewerbe, in den einfachen Tätigkeiten der Lagerlogistik - aber alles wertschöpfend, wo auch nachgefragt wird."/jap/DP/he
Kurzfristig positionieren in Deutsche Telekom | ||
ME4PC8
| Ask: 1,33 | Hebel: 19,62 |
mit starkem Hebel |
Zum Produkt
| |
MD9Y5R
| Ask: 4,14 | Hebel: 5,65 |
mit moderatem Hebel |
Zum Produkt
| |
Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.