Der frühere Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch soll mehrere VW-Aufsichtsräte schwer belastet haben, darunter Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil. Nun will der VW-Vorstand mögliche Maßnahmen gegen Piëch prüfen.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat Vorwürfe des früheren VW -Aufsichtsratsvorsitzenden Ferdinand Piëchs im Abgasskandal als unwahr zurückgewiesen. Die Behauptungen, das Aufsichtgremium sei von Piëch frühzeitig über den Dieselskandal informiert worden, seien "nicht bewiesen und nicht beweisbar", sagte der SPD-Politiker, der im Aufsichtsrat von Volkswagen (VW Aktie) sitzt, am Donnerstag in Hannover. Das sei nicht nur seine Bewertung, sondern das Ergebnis einer unabhängigen Untersuchung durch die amerikanische Anwaltskanzlei Jones Day. "Ich habe im Frühjahr 2015 von keiner Seite Hinweise darauf erhalten, es gebe eine unzulässige Einflussnahme von Volkswagen auf Schadstoffwerte." Er bedaure sehr, "dass ein Mann mit unbestreitbaren Verdiensten wie Herr Ferdinand Piech inzwischen zu Mitteln greift, die man neudeutsch eigentlich nur als Fake News bezeichnen kann." Das Land Niedersachsen ist mit 20 Prozent zweitgrößter Anteilseignern des Wolfsburger Autobauers.
Der "Spiegel" hatte vergangene Woche berichtet, Piëch habe in einer ausführlichen Aussage bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig erklärt, Winterkorn habe früher als bislang eingeräumt von dem Dieselbetrug erfahren. Demnach soll der später im Groll bei VW ausgeschiedene Piëch Ende Februar 2015 von einem Informanten den Hinweis erhalten haben, dass VW ein großes Problem in den USA habe, weil das Unternehmen mit einer Software die Abgaswerte manipuliere. Laut "Spiegel" will Piëch Winterkorn damals darauf angesprochen haben. Laut einem Vorabbericht der "Bild am Sonntag" vom Mittwoch hatte Piëch nach Winterkorn im März auch das sechsköpfige Aufsichtsratspräsidium darüber informiert. Der Dieselskandal wurde erst im September 2015 von der US-Umweltbehörde EPA öffentlich gemacht.
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