Eine Frau vor dem Fernseher. (Symbolbild)
Montag, 19.07.2021 10:40 von | Aufrufe: 265

Vivendi kann UMG-Anteile nicht wie geplant an Finanzvehikel verkaufen

Eine Frau vor dem Fernseher. (Symbolbild) © Dean Mitchell / E+ / Getty Images http://www.gettyimages.de/

NEW YORK/PARIS (dpa-AFX) - Der französische Medienkonzern Vivendi muss sich vor der geplanten Abspaltung seiner Musiksparte möglicherweise einen weiteren Ankerinvestor suchen. Grund dafür sind Probleme des erst vor Kurzem vereinbarten Verkaufs eines zehnprozentigen Anteils an der Universal Music Group (UMG) an den Investor Pershing Square Tontine Holdings (PSTH), ein Finanzvehikel (Special Purpose Acquisition Company - Spac). Dieses darf die Anteile wegen Bedenken der US-Börsenaufsicht SEC nicht kaufen, wie PSTH am Montag in New York mitteilte. Nach Angaben vom Vivendi soll jetzt der Investor William Ackman oder einer seiner Hedgefonds in die Bresche springen. Dieser hatte auch den Börsengang des sogenannten Spacs PSTH initiiert.

Teil der neuen Vereinbarung sei, dass Ackman oder seine Fonds zwischen fünf und zehn Prozent der UMG-Anteile übernehmen. Sollten es weniger als zehn Prozent werden, will Vivendi nach einem weiteren Investor suchen, der die Lücke schließt. Vivendi und Pershing waren sich im Juni darüber einig geworden, dass zehn Prozent der Musiksparte an Pershing gehen sollen. Der Preis für die Beteiligung sollte rund 4 Milliarden US-Dollar (3,4 Mrd Euro) betragen bei einer Bewertung von UMG von rund 35 Milliarden Euro.

Nach der geplanten UMG-Börsennotiz im Zuge einer Abspaltung wollte Pershing die erworbenen Anteile an dem Musiklabel, bei dem unter anderem Lady Gaga, Taylor Swift, Billie Eilish und The Weeknd unter Vertrag stehen, an seine Aktionäre verteilen. Eine Fusion sollte allerdings aus dem Deal nicht resultieren. Zudem sollten die PSTH-Aktionäre nicht über die Transaktion abstimmen dürfen, sondern bekamen lediglich ein Rückgaberecht für ihre Anteile. Normalerweise werden Spacs dafür aufgelegt, um andere Firmen zu übernehmen. Investoren geben damit den Managern solcher Vehikel eine Art Blankoscheck für Übernahmen.

Die geplante UMG-Transaktion war daher unüblich und wurde von den Investoren auch schlecht aufgenommen. Der Marktkapitalisierung des im Sommer 2020 an der Börse platzierten Finanzvehikel sackte seit der Ankündigung der Transaktion um fast ein Fünftel auf nur noch etwas mehr als vier Milliarden Dollar (Dollarkurs) ab. Der Kurs lag zuletzt mit 20,63 Dollar kaum über dem Ausgabepreis und deutlich unter dem Rekordhoch von 34 Dollar im Februar - damals hatte der Hype um die Spacs seinen bisherigen Höhepunkt erreicht.

Vivendi will laut früheren Angaben 60 Prozent der UMG-Anteile bis Ende September an seine Aktionäre verteilen. Mitte Mai hatte der Konzern mitgeteilt, vor diesem Schritt neben dem chinesischen Konzern Tencent einen weiteren Ankerinvestor an Bord holen zu wollen. Die Franzosen haben bereits in zwei Schritten 20 Prozent der UMG-Anteile an Tencent losgeschlagen. Bei der zweiten Transaktion im Dezember 2020 lag die Bewertung von UMG bei 30 Milliarden Euro. Der Vivendi-Kurs büßte am Montag etwas mehr als ein Prozent ein - lag damit im schwachen Marktumfeld im Mittelfeld des EuroStoxx 50 .

Vivendi trennt sich auf Druck vieler großer Investoren von UMG. Diese verlangen seit Jahren eine Abspaltung. So sollen Anleger gezielter in die einzelnen Teile investieren können. Die Bewertung Vivendis soll durch den Wegfall des sogenannten Konglomeratabschlags steigen. Diese Hoffnung wurde bisher nicht erfüllt. Zwar zog der Kurs seit Mitte Februar nach der Ankündigung deutlich an. Inzwischen ist das Kursplus aber nur noch auf sechs Prozent zusammengeschmolzen. Damit schnitt die Vivendi-Aktie schlechter ab als der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 oder Branchenindex Stoxx 600 Media im gleichen Zeitraum./lew/zb/stk


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