SAP sieht sich als „Cloud Company“ – doch viele Kunden machen diese Neuausrichtung nur bedingt mit. Für den Software-Konzern geht es um das Kerngeschäft.
Vor einigen Wochen hat SAP (SAP Aktie) ein neues Rechenzentrum eingeweiht. 64 Millionen Euro kostete der Bau auf dem Firmengelände in Walldorf, eine Erweiterung soll im nächsten Jahr fertig werden. Die Investition kommt nicht von ungefähr: Für den Softwarekonzern ist die Cloud von strategischer Bedeutung – und dafür braucht er Datenfabriken.
Viele Stammkunden machen diese Neuausrichtung jedoch nur bedingt mit. Das belegt eine Umfrage der deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG), in der 3500 Kunden des Dax-Konzerns organisiert sind.
Die Hälfte (48 Prozent) der Firmen nutzt zwar Marketing- und Vertriebslösungen aus der Cloud. Bei Kernprozessen, etwa Finanzen oder Lieferkette, sind es aber lediglich 10 Prozent, wie die Studie zeigt, die der Verband jetzt vorgelegt hat.
Das habe nichts damit zu tun, dass der digitale Wandel sie überfordere, sagte der DSAG-Vorsitzende Marco Lenck dem Handelsblatt – das zeige beispielsweise die rege Nutzung von Vertriebslösungen aus der Cloud. Aber: „Viele Kunden wollen ihre Kernprozesse selbst in der Hand behalten.“
Daher müsse SAP auch Produkte weiterentwickeln, die nicht in der Cloud laufen, forderte der Manager, der im Hauptberuf IT-Chef eines Industriekonzerns ist. Dafür zahlten die Unternehmen schließlich Wartungsgebühren. Diese betragen häufig 20 Prozent des Vertragswertes.
Für SAP geht es um das Kerngeschäft: Der deutsche Konzern ist Marktführer bei betriebswirtschaftlicher Software zur Steuerung von Finanzen, Lieferkette oder Personal, was im Branchenjargon ERP abgekürzt wird. 2015 führte er mit S/4 Hana ein neues Softwarepaket ein, das seit 2017 auch in einer standardisierten Version aus der Cloud im Angebot ist.
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