Während sich der Handelsstreit verschärft, erhöht Lanxess-Chef Zachert die Investments in den USA. Dafür stehen gut 500 Millionen Euro bereit.
Der Kölner Chemiekonzern Lanxess (Lanxess Aktie) setzt trotz der Handelskrise weiter auf den Wirtschaftsstandort USA. Das Unternehmen will in den nächsten vier Jahren gut 500 Millionen Euro investieren, um Werke zu modernisieren und auszubauen, kündigte Vorstandschef Matthias Zachert im Gespräch mit dem Handelsblatt an.
Den sich verschärfenden Handelsstreit, den US-Präsident Donald Trump seit Wochen vorantreibt, sieht Zachert vorerst gelassen. „Wir gehen davon aus, dass wieder Räson einkehren wird“, sagte er. Sollten die Spannungen am Ende in einem vollen Handelskrieg ausarten, „dann gäbe es nur Verlierer. Das kann doch niemand wirklich wollen.“
Bislang ist die Chemiebranche von umgesetzten oder angedrohten Zöllen der USA verschont geblieben, sie sieht sich also anders als die deutschen Stahl- und Aluminiumhersteller noch nicht direkt betroffen. Die Industrie fürchtet aber die gesamtwirtschaftlichen Folgen eines Handelskonflikts, dem sie sich als Materiallieferant für praktisch alle Branchen nicht entziehen könnte.
In dem vorige Woche vorgestellten Ausblick des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) aufs zweite Halbjahr zeigen sich die Hersteller bereits zurückhaltender: „Das Tempo des Wachstums hat nachgelassen, gleichzeitig haben die konjunkturellen Risiken zugenommen“, bewertete VCI-Präsident Kurt Bock die Lage der Branche. „Der Gegenwind wird stärker“, sagte er.
Besonders abhängig ist die Chemie vom Erfolg der Automobilindustrie. „Die Autohersteller sind die größten Kunden der Chemieindustrie“, sagte VCI-Hauptgeschäftsführer Utz Tillmann dem Handelsblatt. „Amerikanische Zölle auf Fahrzeuge würden unsere Branche treffen.“ Es sei offen, ob Einbußen in den USA durch ein besseres Automobilgeschäft in China aufgefangen werden könnten.
Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.