Die sinkenden Umsätze der Rüstungsunternehmen zeigen, dass die Branche ihre Geschäfte zivilisiert, aber noch nicht genug um damit auf Dauer zu überleben.
Die Nachricht müsste bei Friedensfreunden eigentlich Jubel auslösen. Erstmals seit einem Jahrzehnt sinken die weltweiten Umsätze der Waffenbauer, melden das renommierte Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) für das Jahr 2011.
Doch die Freude wäre verfrüht. Die plötzliche Zurückhaltung der Ordinanzoffiziere rührt weniger an der gestiegenen Freundlichkeit in der Welt. Grund ist wohl vielmehr, dass besonders die westlichen Länder als traditionell größten Waffenkäufer angesichts wachsender Defizite in den öffentlichen Haushalten durch Finanzkrise und die Überalterung der Gesellschaft die schimmernde Wehr nicht mehr leisten wollen. Leisten können sie sich die teuren Armeen eigentlich schon länger nicht mehr.Viel beunruhigender ist jedoch, dass die Ausgaben am Ende nicht wirklich sinken. Zum einen sind die Armeebudgets immer noch höher als im Jahr 2002. Viel wichtiger jedoch: es darf bezweifelt werden, dass die Ausgaben weltweit wirklich gesunken sind.Rüstungsunternehmen aus China fehlen Denn in ihrer heutigen Übersicht der weltgrößten Rüstungsriesen stützen sich die Sipri-Fachleute notgedrungen auf öffentlich zugängliche Daten der Großunternehmen. In diesen Listen fehlen jedoch viele Branchengrößen, vor allem die großen staatlichen Waffenschmieden aus China. Dass die deutlich mehr abgesetzt haben, zeigt sich an zwei Dingen. Chinas Außenpolitik tritt deutlich martialischer auf als früher. Darum haben in den wichtigsten Nachbarländern Japan und Korea die Rüstungsabteilungen der großen Industriekonglomerate mit die größten Zuwächse der Branche. Dazu sichert das Reich der Mitte seinen Rohstoffhunger auch durch eine engere Zusammenarbeit mit Erzländern aus Äquatorialafrika und bezahlt seine Lieferungen an seltenen Metallen neben dem Bau von Straßen oder Brücken nicht zuletzt auch mit Waffen.Westliche Konzerne zivil unterwegsUm den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.