Gerbrunn (aktiencheck.de AG) - Die Experten vom "Geldanlage-Report" empfehlen die Finger von der tiscon-Aktie (Tiscon AG Aktie) zu lassen.
Bei dem IT-Distributor tiscon seien die Pennystock-Zocker, die auf einen langfristigen Turnaround gehofft hätten, böse bestraft worden. tiscon sei ein Unternehmen, das im Oktober 2005 von der umstrittenen Beteiligungsgesellschaft ARQUES mehrheitlich übernommen worden sei.
Den Sanierungsspezialisten sei Selbige im Falle ARQUES aber leider nicht gelungen. ARQUES habe am 20. Juli den Verkauf seiner Anteile an einen vollkommen unbekannten russischen Investor mit Namen KCK Association und weitere nicht namentlich genannte Investoren bekannt gegeben. KCK verfüge über ebenso unbekannte deutsche Tochtergesellschaften mit Namen GreenGold AG und KCK Ökologie GmbH mit Sitz in Berlin. Über den Verkaufspreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Wahrscheinlich sei, dass er eher nur symbolischer Art gewesen sei, sprich: ARQUES dürfte tiscon quasi verschenkt haben.
Das habe die Starnberger aber nicht davon abgehalten, über die Erfolge zu berichten, die das eigene Engagement bei tiscon gezeitigt habe. Mit dem Zukauf von Chikara wäre "ein weiterer IT-Absatzmarkt erschlossen" worden und das "Geschäft mit Eigenmarken" sei gestärkt worden, "insbesondere durch den Kauf der Marke Typhoon". tiscon würde künftig "von dem guten Netzwerk der neuen Gesellschafter in den osteuropäischen Wachstumsmärkten" profitieren, sei den Aktionären der Deal schmackhaft gemacht worden.
Von den neuen Hoffnungen beflügelt habe sich der Kurs der Aktie prompt von ca. 0,32 Euro auf 0,65 Euro verdoppelt.
Am Mittwochmorgen sei dann im wahrsten Sinne des Wortes das böse Erwachen gefolgt: Die wichtigen tiscon-Beteiligungen, COS Distribution und E-Logistics, hätten beim zuständigen Amtsgericht in Gießen Insolvenz angemeldet.
Die Aktionäre seien schlicht und einfach verarscht worden. Und nun wolle natürlich keiner schuldig sein: Die bösen Russen hätten ihre Versprechungen nicht gehalten, laute der Tenor der ehemaligen Eigner in entsprechenden Meldungen.
Zu befürchten sei nun, dass auch die anderen Tochtergesellschaften die Insolvenz anmelden würden, denn Avitos und Topedo seien in ihrem Geschäft teilweise von COS abhängig. Avitos und Topedo hätten auch den gleichen Firmensitz wie COS.
Bei ARQUES passiere es nicht das erste Mal, dass eine Beteiligung unmittelbar nach dem Verkauf in die Insolvenz geschickt werde. Bei der mit großen Ambitionen gestarteten Druckerei-Holding ARQUANA sei es exakt gleich abgelaufen. Das sei dem ohnehin angekratzten Ruf der Gesellschaft alles andere als zuträglich.
Die Experten vom "Geldanlage-Report" raten von solchen Zockeraktien wie die von tiscon die Finger zu lassen. Als Kleinanleger ohne Insiderinformationen sei man am Ende derjenige, der die Zeche bezahle. (Analyse vom 06.08.2009) (06.08.2009/ac/a/nw)
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