ZÜRICH (dpa-AFX) - Der Schweizer Lebensversicherer Swiss Life hofft auf ein Ende der schlechten Nachrichten bei seinem deutschen Fehlgriff AWD. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu weiteren Abschreibungen auf die inzwischen umbenannte deutsche Tochter kommt, sei sehr gering, sagte Swiss-Life-Chef Bruno Pfister am Mittwoch in Zürich. Die Schweizer hatten im November angekündigt, die Marke AWD zu beerdigen und das Deutschland-Geschäft im großen Stil umbauen zu wollen.
Wie bereits bekannt drückte der Strategieschwenk in Deutschland mit 578 Millionen Franken (474 Mio Euro) auf das Ergebnis der Swiss Life - um so viel musste der Wert des seit Ende 2007 schrittweise übernommenen Finanzvertriebs abgeschrieben werden. Das von dem schillernden Vertriebsprofi Carsten Maschmeyer 1988 gegründete Unternehmen steht derzeit noch mit 754 Millionen Franken in den Büchern der Swiss Life.
2012 belastete AWD das Ergebnis aber nicht nur wegen der Abschreibung, sondern auch wegen Rechtsstreitigkeiten mit geprellten Anlegern. Diese kosteten im vergangenen Jahr 36 Millionen Schweizer Franken. Zudem ging der Umsatz von AWD im vergangenen Jahr zweistellig zurück. Mit der Umbenennung als Swiss Life Select wollen die Schweizer die Vergangenheit hinter sich lassen. Zudem sollen in der Sparte mehrere hundert Stellen wegfallen.
Der AWD-Nachfolger Swiss Life Select solle sich auf die Märkte Deutschland, Schweiz, Österreich sowie Polen und Tschechien konzentrieren. Das bisherige AWD-Geschäft in der Slowakei und Ungarn wurde eingestellt. Die Swiss Life kämpft aber nicht nur wegen AWD mit Problemen. Die Prämien gingen zurück, die Kosten und Schadenszahlungen zogen an. Der operative Gewinn fiel um die Hälfte auf 346 Millionen Schweizer Franken. Unter dem Strich verdiente Swiss Life mit 93 Millionen Franken 85 Prozent weniger als 2011./zb/enl/fbr
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