Die Aktie des chinesischen Suchmaschinenbetreibers Baidu bleibt nach Vorstellung der Quartalszahlen im Fokus von Investoren. Der an westlichen Börsen gehandelte Hinterlegungsschein (American Depositary Receipt, ADR) zur Baidu-Aktie kostete auf Tradegate am Vormittag rund 103 Euro – fast neun Prozent mehr als am Vortag. Nach monatelanger Talfahrt war das Wertpapier noch in der vergangenen Woche zu weniger als 85 Euro gehandelt worden.
Baidu hatte gestern nach Börsenschluss neue Geschäftszahlen präsentiert. Nach einem operativen Verlust im ersten Quartal gelang dem Unternehmen in den zurückliegenden drei Monaten mit einem Betriebsergebnis von 233 Millionen Renminbi (knapp 30 Millionen Euro) operativ der Sprung in die Gewinnzone. Im Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen allerdings mit 5,4 Milliarden Renminbi noch deutlich mehr verdient. Der Umsatz im abgelaufenen Quartal stieg um neun Prozent gegenüber dem Vorquartal beziehungsweise um ein Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Baidu gilt als chinesisches Google – nicht nur, weil die Suchmaschine ähnlich aussieht, sondern weil das Unternehmen auch sonst auf ähnlichen Gebieten tätig ist und unter anderem einen Kartendienst und eine Bildersuche entwickelt hat und als Plattform für Onlinemarketing fungiert. Baidus „Knows“ ist laut Unternehmen das größte interaktive Forum für den Wissensaustausch in chinesischer Sprache, die Baidu „Encyclopedia“ die größte benutzergenerierte Enzyklopädie in chinesischer Sprache. Zudem forscht Baidu mit seinem Programm „Apollo“ im Bereich autonomes Fahren. Google selbst hatte sich 2010 aus China zurückgezogen.
Viele Dienste von Baidu sind auf Nutzung durch mobile Endgeräte ausgerichtet und optimiert. Die mobile Suche machte den Angaben zufolge zuletzt zwei Drittel des gesamten Suchtraffics auf Baidu aus.
Weiterhin rasant entwickelt sich der Streamingdienst iQIYI von Baidu. Im Juni zählte das Unternehmen 100,5 Millionen Abonnenten, das entspricht einem Zuwachs von 50 Prozent innerhalb eines Jahres. iQIYI bietet nach Unternehmensangaben unter anderem Blockbuster im Original an.
Baidu wurde 2000 von Robin Li gegründet. Das „tiefe Verständnis der chinesischen Sprache und Kultur“ sei für Baidu von zentraler Bedeutung, schreibt das Unternehmen auf seiner Webseite. Dieses Verständnis habe es ermöglicht, die Suchtechnologie auf die Bedürfnisse der Nutzer abzustimmen. Gleichwohl stand Baidu im Westen wegen angeblicher Zusammenarbeit mit chinesischen Behörden in der Vergangenheit in der Kritik.
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