Foto: Paul Zinken/dpa-Zentralbild/dpa
Montag, 15.06.2020 09:52 von | Aufrufe: 1635

Stromnetze – Marktteilnehmer kritisieren zahnlose Netzagentur

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Mit ausländischer Hilfe wurde das 2019 vermieden. Die von den ÜNB an die Kunden weitergereichten Preise schnellten aber von rd. 10 Euro auf über 37 000 Euro je MWh hoch. Verantwortlich für den Beinahe-Blackout waren laut Bundesnetzagentur u. a. Statkraft, Danske Commodities und Centrica. Diese hätten gegen ihre Pflicht verstoßen, Nachfrage und Einspeisung in ihrem sog. Bilanzkreis möglichst anzupassen. Die seit Ende April offiziell abgemahnten fünf Stromhändler sollen an der Börse auf fallende Strompreise gewettet und als dies nicht eintrat, die nötigen Mengen nicht besorgt haben. Die ÜNB mussten die Lücke mit günstiger Regelenergie schließen.

Die Gefahr ist nach Meinung von Insidern nicht gebannt. Zwar hat die Netzagentur im Mai eine Neuberechnung der Regelpreise genehmigt, die die Arbitrage zwischen Börsen- und Regelenergiepreis erschwert. Schärfere Sanktionen wie sie von Ex-Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel gefordert wurden und z. B. in der Schweiz möglich sind, wo Händler auch vom Markt ausgeschlossen werden können, sind nicht vorgesehen. Grund dafür ist, dass Berlin den Markt für „grüne“ Energieerzeuger und -händler offen halten will. Diese seien aber oft zu klein und nicht in der Lage, Angebot und Nachfrage richtig zu prognostizieren. Methoden wie Virtual Power Plant, mit denen die eigene Flexibilität durch Batteriespeicherung oder Einbindung besser vorhersagbarer Stromproduktion aus Biomasse steigt, nutzen nur große Anbieter wie BayWa Re. Die Bündelung kleiner Händler könnte helfen.

Da allein in den kommenden drei Jahren durch die Abschaltung weiterer Atom- und Kohlekraftwerke 10 Gigawatt vom Netz gehen, wächst derweil die Gefahr weiterer Engpässe am Strommarkt. Obwohl aktuell wegen Corona die Stromnachfrage etwa 10% unter Normal ist und damit mehr Reserven vorhanden sind, war erst vergangene Woche (4.6.) das Stromsystem in Deutschland nach Auskunft der ÜNB wegen weniger Wind- und Sonnenenergie als erwartet wieder unterdeckt. Die Lage sei zwar immer unter Kontrolle gewesen, dennoch kletterte der MWh-Preis zwischenzeitlich auf über 3 000 Euro.

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