Mit der Mitteilung, Bilfinger verkaufe die Straßenbau-Sparte, überraschte Roland Koch vergangene Woche nicht nur die Öffentlichkeit - sondern auch die Investoren. Die Altrisiken der Sparte bleiben bei Bilfinger.
Beim Verkauf der Bilfinger-Straßenbau-Sparte knirscht es gewaltig zwischen den Vertragspartnern. Roland Müller, einer der drei Investoren, rüffelt im Gespräch mit WirtschaftsWoche Online die Kommunikation durch Bilfinger-Vorstandschef Roland Koch, der die Neuigkeit bei der Bekanntgabe der Bilfinger-Quartalszahlen in der vergangenen Woche öffentlich machte: „Wir wussten nicht, dass Bilfinger den Verkauf in diesem Rahmen bekannt gibt.“ Durch diese „wenig professionelle Äußerung“ Kochs sei die eigentlich beabsichtigte gemeinsame Presseerklärung des Unternehmens und der Investoren nun sinnlos.Die Vorgeschichte: Koch hatte bei der Telefon-Pressekonferenz am 12. November zwar den Verkauf an die Betam GmbH in Frankfurt/Main verkündet, aber nicht erklären können, welche Investoren hinter dem völlig unbekannten Unternehmen Betam stecken, das Bilfinger als Käufer der defizitären 240-Mann-Sparte nannte. Koch wusste nur: „Die haben Know-how, und sie haben das Geld.“Aber auch die Investoren selber klären das Dunkel um ihren Hintergrund nur teilweise auf. Hinter der Ende Oktober gegründeten Betam stecken neben dem Rheinland-Pfälzer Müller, 56, der Schweizer Firmensammler Hans-Dieter Fuchs und der frühere Haniel-Manager Werner Wilhelm. Keiner der drei hat Erfahrung im Straßenbau-Geschäft. Nun aber schmiedet das Investoren-Trio einen neuen Mittelständler ausgerechnet in der margenschwachen Straßenbau- Branche. Zu Betam gehört neben der Bochumer Bilfinger-Sparte die 170 Mann starke Eurovia-Niederlassung im sachsen-anhaltinischen Oebisfelde. Die hat Betam im Oktober von Eurovia, einer Tochter des französischen Vinci-Konzerns, übernommen.Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.