Solarkollektoren an einem sonnigen Tag (Symbolbild).
Donnerstag, 13.09.2018 15:16 von | Aufrufe: 772

Solarworld stellt Produktion ein - Chance für Werk Freiberg

Solarkollektoren an einem sonnigen Tag (Symbolbild). © querbeet / iStock / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de

BONN (dpa-AFX) - Deutschlands einst größter Solarzellen-Hersteller Solarworld hat nach der zweiten Insolvenz innerhalb weniger Monate die Produktion komplett eingestellt. Auch im sächsischen Freiberg werden keine Solarmodule mehr gefertigt, wie ein Sprecher von Insolvenzverwalter Christoph Niering sagte. Dort seien Ende vergangener Woche die Maschinen abgestellt worden. Im Werk Arnstadt in Thüringen war die Fertigung von Solarzellen schon vor einigen Monaten gestoppt worden.

In Freiberg sieht der Insolvenzverwalter aber noch eine Chance, die Produktion wieder aufzunehmen. "Wir verhandeln mit einem Investor", sagte Rechtsanwalt André Dobiey. "Er hat Interesse, die Produktion fortzuführen und würde auch die Mitarbeiter weiterbeschäftigen." Die Gespräche dauerten noch bis mindestens Oktober. Unter anderem müssten Finanzierungsfragen geklärt werden. Die meisten der rund 150 Mitarbeiter der Produktion wechselten bis zum 1. Oktober in eine Transfergesellschaft.

Solarworld hatte im Mai vergangenen Jahres unter dem Druck der billigeren Konkurrenz aus China zum ersten Mal Insolvenz angemeldet. Zu diesem Zeitpunkt arbeiteten gut 3000 Menschen in dem Unternehmen, das einst als Vorzeigebetrieb der deutschen Energiewende galt. Unter dem Namen Solarworld Industries versuchte Firmengründer Frank Asbeck im August 2017 einen Neustart. In diesem März kam aber die erneute Pleite für das Unternehmen mit dann rund 600 Beschäftigten.

Für das Werk in Arnstadt gibt es nach Angaben von Dobiey keine Perspektive für eine Wiederaufnahme der Produktion. Dort werde über den Verkauf von Gebäuden und Grundstücken verhandelt und die Versteigerung der Maschinen vorbereitet. Die Zentrale in Bonn werde geräumt, die wenigen verblieben Mitarbeiter zögen in ein Bürocenter.

Nach Angaben eines Sprechers des Verbands europäischer Solarhersteller EU ProSun produzieren in Deutschland noch etwa zehn Hersteller Solarmodule. Sie seien aber alle kleiner als Solarworld. Mitte des Jahres hatte die Branche in einem offenen Brief von der Bundesregierung Maßnahmen zum Erhalt und Ausbau der Solartechnologie in Deutschland gefordert. Sonst drohten auch Anlagenbauer, Materialhersteller und die Forschung nach Asien abzuwandern./hff/DP/nas


ARIVA.DE Börsen-Geflüster

Kurse

0,206
+10,8%
SolarWorld Realtime-Chart
Werbung

Mehr Nachrichten zur SolarWorld Aktie kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.


Andere Nutzer interessierten sich auch für folgende News