Deutsche Börse AG - Silber und Öl dominieren ETC-Handel

Mittwoch, 06.04.2011 09:54 von Aktiencheck - Aufrufe: 1873

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Trotz konjunktureller Erholung vieler Volkswirtschaften dominieren die Schlagzeilen um die Krisenherde der Welt, so die Deutsche Börse AG.

Das bringe nach Ansicht der DZ BANK Silber und Gold weiter nach vorn. Die Edelmetalle müssten derzeit erneut als Absicherung gegen den US-Dollar und eine steigende Inflation herhalten. Sorge bereite den Anlegern auch der anhaltend massive Aufkauf von Staatsanleihen durch die Regierungen. "Generell sollen Silber und Gold ein Mittel gegen Kapitalmarkt-Ungemach jeder Art sein", analysiere die DZ BANK den jüngsten Aufwind für die Edelmetalle. Passend dazu erreiche physisches Silber in der vergangenen Woche bei ETF Securities mit 53,6 Millionen Unzen neue Rekordstände. Um rund 115 Prozent sei der Silberpreis auf Zwölfmonatsbasis und 23 Prozent seit Anfang Januar gestiegen.

Beim Thema Öl hätten Befürchtungen über die schlimmstmöglichen Szenarien angesichts der Konflikte im arabischen Raum die Runde gemacht. Die Rolle Saudi-Arabiens als eine Art "Zentralbank des Rohöls" sei bei einer Ausbreitung der Unruhen auf das Land in Frage gestellt. Sollten sich die Wogen bis Ende des Jahres wieder glätten, und davon gehe der Analyst der DZ BANK aus, so könne die Rohölsorte Brent in kürzester Zeit wieder auf den fundamental gerechtfertigten Preis von rund 100 US-Dollar rutschen.

Hauptantrieb für den fulminanten Anstieg des weißen Metalls erkenne ETF Securities in der Doppelrolle von Silber. Sowohl die anziehenden globalen Industrieaktivitäten als auch Investoren hätten sich derzeit mit dem Edelmetall eingedeckt. "Statt Papiergeld sollen Silber und Gold die Sicherheit im Portfolio erhöhen", glaube auch Axel Herlinghaus. Zusätzliches Entwicklungspotenzial für den weiteren Jahresverlauf erkenne der Rohstoffanalyst der DZ BANK aber eher im Gold, dessen Kurs zum Jahresende durchaus bei 1.750 US-Dollar pro Feinunze liegen könne.

Insgesamt würden Flow Traders und ETF Securities Zuflüsse bei ETCs mit physisch hinterlegtem Gold und Silber melden. Gesucht seien etwa ETFS Physical Silver (WisdomTree Physical Silver) und der breiter aufgestellte ETFS Precious Metal (WisdomTree Precious Metals). Einen Rekordzufluss habe es dem europäischen Marktführer für Exchange Traded Commodities zufolge in der vergangenen Woche auch beim gehebelten Silber-ETC ETFS Leveraged Silver (WisdomTree Silver 2x Daily Leveraged) und dem ETFs Silver (WisdomTree Silver) gegeben.

Mehr Zu- als Abflüsse beobachte Flow Traders zudem für den Gold Bullion Securities (Gold Bullion Securities) und den physischen Werten ETFS Physical Gold (WisdomTree Physical Gold) und db Physical Gold ETC Securities (Xtrackers Physical Gold ETC (EUR)). Weniger beliebt in dieser Woche und deshalb von Abgaben geprägt sei physisches Palladium und Platin in Form des ETFS Physical Palladium (WisdomTree Physical Palladium) und ETFS Physical Platinum (WisdomTree Physical Platinum).

Nicht mehr nur der große Ölhunger der Schwellenländer sei ausschlaggebend für die steile Aufwärtsbewegung des Rohölpreises. Spannungen in Nigeria und Gabun sowie die anhaltenden Kämpfe in Libyen hätten die Märkte auf Trab gehalten. Die sich anbahnenden Probleme in Nigeria rund um die Wahlen identifiziere die Commerzbank als weiteren möglichen Einflussfaktor für die Verfügbarkeit von Rohöl.

Nigeria produziere immerhin 240 Tausend Barrel pro Tag, was durchaus eine beachtliche Menge sei. Wahlprobleme hätten auch in der Vergangenheit zwischenzeitlich zu deutlichen Rückgängen bei der Ölproduktion geführt. Zudem hätten einige OPEC-Staaten höhere Ölpreise dauerhaft für gerechtfertigt gehalten. So betrachte etwa Kuweit 90 US-Dollar pro Barrel als die neue Preisuntergrenze. Gestiegene Sozialausgaben in vielen Öl produzierenden Staaten, erkämpft von der aufständischen Bevölkerung, hätten den Wunsch nach höheren Einnahmen geschürt.

Schlagzeilen über ein mögliches Überschwappen der Unruhen auf Länder wie Saudi-Arabien, Angola, Vereinigte Arabische Emirate oder Kuwait identifiziere auch Herlinghaus als Hauptursache für die derzeitigen Zweifel an einer ungebremst ausreichenden Versorgung mit Rohöl. Der Markt reagiere immer sehr empfindlich auf ein schwieriges Umfeld rund um die Ölproduzenten.

"Mögliche Ausfälle sind deshalb im aktuellen Brent-Preis von über 120 Dollar bereits berücksichtigt", glaube der Rohstoff-Analyst. "Anleger stellen sich die Frage, was im schlimmsten Fall passieren kann und preisen die verschiedenen Möglichkeiten früh mit ein." 20 bis 30 US-Dollar könne man getrost als Risikozuschlag betrachten. Die Wahrscheinlichkeit sei hoch, bis zum Jahresende die Libyen-Konflikte in den Griff zu bekommen. In dem Fall würde sich der Ölpreis auch wieder im Sinkflug nach unten bewegen.

Im Handel registriere Bernardus Roelofs von Flow Traders überwiegend Abgaben bei Öl-ETCs, die er auf Gewinnmitnahmen zurückführe. Anleger würden sich zum Beispiel von ETFS Crude Oil (WisdomTree WTI Crude Oil) trennen. Auf nachgebende Preise würden auch Abnehmer des ETFS Short Crude Oil (WisdomTree WTI Crude Oil 1x Daily Short) setzen. (06.04.2011/zc/a/a)

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