Die Sperrung der Oberrheinstrecke sorgte für einen Milliardenschaden. Bis 2019 soll geklärt werden, ob die Deutsche Bahn dafür haften muss.
Für den europäischen Eisenbahnverkehr war es der GAU. Als am 12. August 2017 auf der Baustelle bei Rastatt festgestellt wurde, dass die Gleise der viel befahrenen Rheintalbahn an einigen Stellen absackten, stoppte der Bauherr Deutsche Bahn sofort jeglichen Verkehr. Unter der Strecke wurden gerade die beiden Tunnel vorangetrieben, durch die in einigen Jahren die neue Bahnstrecke verlaufen soll.
Doch bei den Bauarbeiten sackte der bereits gebohrte Tunnelabschnitt ausgerechnet unter der bestehenden Bahnlinie ab. Die Strecke wurde für sieben Wochen gesperrt, und bis heute ist nicht klar, wie es zu der Beinahekatastrophe kommen konnte. Die Bahn selbst spricht immer verharmlosend von einer Havarie. Tatsächlich brachte der Tunneleinsturz aber eine wichtige Magistrale des europäischen Eisenbahnverkehrs zum Erliegen.
Bis zu 250 Güterzüge passieren täglich die Rheintalbahn, die Strecke zählt damit zu den am dichtesten befahrenen Verbindungen im Nord-Süd-Verkehr. Faktisch alle Güterzüge von den Nordseehäfen Rotterdam und Antwerpen in Richtung Schweiz und Norditalien rollen durch Rastatt. Auch deshalb soll der Tunnel gebaut werden, um die Lärmbelästigung für Anwohner zu reduzieren. Die bittere Erkenntnis aus der Streckensperrung: Es gibt kaum leistungsfähige Umleitungsstrecken im Südwesten.
Bis zu 500 Güterzüge mit Millionen Tonnen an Gütern standen zeitweise in ganz Deutschland und der Schweiz auf Abstellgleisen herum. Die alternative Strecke über die Schwäbische Alb in Richtung Bodensee ist nicht elektrifiziert, alle Züge mussten umgespannt und größtenteils verkürzt werden. Auch die Verbindungen via Frankreich konnten den Verkehr nicht auffangen. Um einen Zug durch das Nachbarland fahren zu dürfen, müssten die Lokführer Französisch sprechen.
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