Im Streit mit einem Investor, der 3,2 Millionen Euro in so genannte Cum-Ex-Fonds investiert hatte, verliert die Schweizer Privatbank J. Safra Sarasin die erste Etappe. Die Bank ist tief in den Skandal verstrickt.
Der Prozess vor dem Landgericht München I ist ein Novum: Zum ersten Mal beschäftigt sich ein deutsches Gericht mit der Frage, ob die Schweizer Bank J. Safra Sarasin Schadensersatz zahlen muss, weil sie fragwürdige Steuer-Fonds an ihre Kunden vertrieb. Ein Münchener Unternehmer hatte geklagt, weil er auf Empfehlung Sarasins Millionen in solche Fonds der Luxemburger Finanzfirma Sheridan investiert hatte. Das Gericht schlug sich am ersten Verhandlungstag klar auf die Seite des Bankkunden. In einem vorläufigen Vergleichsvorschlag empfahl sie Sarasin, den Schaden von 3,2 Millionen Euro wieder gutzumachen.
Sarasin spielte bei den umstrittenen Geschäften eine wichtige Rolle. Im Zusammenspiel mit verschiedenen Fondsgesellschaften aus Luxemburg und Deutschland platzierte die Bank die Investments bei verschiedenen hochvermögenden Kunden. Darunter war auch der Münchener Unternehmer, der sein Geld in die beiden Fonds „Malta“ und „Irland“ steckte. Im Zusammenspiel mit anderen Finanzdienstleistern zielten die Akteure darauf ab, durch den Handel von großen Aktienpaketen rund um den Dividendenstichtag den deutschen Fiskus auszunehmen. Zumindest dem Plan nach wollten sich die Beteiligten eine nur einmal abgeführte Kapitalertragsteuer doppelt oder gar mehrfach erstatten lassen. Den Anlegern versprach die Bank zweistellige Traumrenditen.
Doch der Plan scheiterte, weil die Finanzverwaltung nicht mehr mitspielte. Über viele Jahre waren die Geschäfte wie geschmiert gelaufen, doch plötzlich zahlte der Staat nicht mehr aus. Die Investoren fuhren nun hohe Verluste ein – und einige von ihnen verklagten die Bank J. Safra Sarasin.
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