SHANGHAI (dpa-AFX) - Nach milliardenschweren Zukäufen in diesem Jahr will der Pharmakonzern Sanofi
Sanofi werde bei seinen künftigen Übernahmegeschäften "sehr diszipliniert" vorgehen und sich dabei auf die Therapiefelder Diabetes, Onkologie und seltene Krankheiten konzentrieren, sagte der Konzernlenker während des Gesprächs in Shanghai.
Sanofi kämpft in seinem wichtigen Geschäftsfeld Diabetes mit zunehmender Konkurrenz. Anbieter von Nachahmermitteln des Insulins Lantus nehmen dem Konzern vor allem in den USA Umsätze weg. Daher hat sich Sanofi laut Brandicourt entschieden, mit einer breiteren Aufstellung gegensteuern. Hierfür hat der Konzern die ursprünglich üppig mit rund 20 Milliarden Euro gefüllte Kriegskasse in diesem Jahr zwar bereits reichlich angezapft, aber noch nicht ausgeschöpft. Das lasse dem Konzern Spielraum, sollte er die Gelegenheit für Zukäufe bekommen.
Für zusammengenommen rund 14 Milliarden Euro kauften die Franzosen zu Jahresbeginn den belgischen Antikörperspezialisten Ablynx und das US-Biotechunternehmen Bioverativ, um sich ein neues Standbein im Bereich seltener Bluterkrankungen zu schaffen. Dank der Übernahmen rechnen die Franzosen deshalb mit dem Beginn einer neuen Wachstumsphase bereits ab dem zweiten Halbjahr 2018.
Kein Interesse zeigte Brandicourt an der Pfizer-Sparte für rezeptfreie Medikamente, deren Wert auf rund 20 Milliarden Dollar (Dollarkurs) taxiert wird. Zwar wolle Sanofi seine Position in dem Geschäft mit der Selbstmedikation in einigen Regionen stärken und sei daher an einigen speziellen Produkten interessiert. Das umfassende Pfizer-Geschäft habe Sanofi aber nicht im Auge.
In China will Sanofi künftig laut Brandicourt mehr Produkte anbieten. Die Regierung dort hat auch ausländischen Konzernen den Marktzugang unlängst mit einem verkürzten Zulassungsverfahren erleichtert. "China ist wichtig für uns", sagte der Konzernchef. 2018 will Sanofi nun auf dem weltweit zweitgrößten Gesundheitsmarkt nach den USA unter anderem sein Multiple-Sklerose-Mittel Aubagio einführen. Der Verkaufsstart des Insulins Toujeo sei dort für 2020 geplant./tav/mne/she
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