BERLIN/HAMBURG (dpa-AFX) - Warnstreiks des Bodenpersonals an Flughäfen haben am Mittwochmorgen vor allem Passagiere in Berlin empfindlich getroffen. Am Airport Tegel fielen nach Angaben des Betreibers 112 und in Schönefeld 22 Flüge aus. Damit hatte der Ausstand Folgen für fast alle frühen Verbindungen der Gesellschaften Lufthansa (Lufthansa Aktie)
Die Gewerkschaft Verdi hatte die Bodenservice-Beschäftigten in Tegel und Schönefeld - etwa im Check-in und in der Gepäckabfertigung - zwischen 5.00 und 11.00 Uhr zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Nach Angaben des Airport-Betreibers blieb ein "großes Chaos" aber aus: "Viele Passagiere sind durch gute Information gestern und heute erst gar nicht zu den Flughäfen gekommen."
Abgefertigt werden konnte am frühen Morgen in Berlin lediglich eine Air-Berlin-Maschine von Tegel nach Düsseldorf. Die Billigflieger Ryanair
"Etwa eine Handvoll Menschen arbeiten derzeit beim Bodenpersonal, das sind vor allem Führungskräfte", sagte Verdi-Verhandlungsführer Enrico Rümker in Tegel. An dem Warnstreik beteiligten sich seinen Angaben zufolge an den beiden Hauptstadt-Flughäfen rund 550 Mitarbeiter.
Auch in Stuttgart kam es zu Einschränkungen. Mehrere Flüge wurden dort am Morgen gestrichen, viele andere waren verspätet. Der Betreiber rief die Passagiere auf, mehr Zeit einzuplanen, möglichst online einzuchecken und sich auf Handgepäck zu beschränken. Die Arbeitsniederlegungen starteten hier mit der Frühschicht um 3.30 Uhr.
In Hamburg begann der Verkehr trotz des Ausstands laut Verdi nach dem Start der Frühschicht um 4.00 Uhr zunächst planmäßig. Die ersten Flieger seien pünktlich abgehoben. Der Airport wolle die Auswirkungen auf den Flugverkehr so gering wie möglich halten, hieß es. Um den Personalmangel auszugleichen, seien Leiharbeiter eingesetzt worden. Laut Verdi nahmen rund 100 Mitarbeiter an den Aktionen teil. Dazu aufgerufen waren Beschäftigte der Flugzeug- und Gepäckabfertigung, des Terminal-Busverkehrs sowie der Reinigungsdienste.
Hintergrund ist ein Tarifkonflikt um bessere Bezahlung, Arbeitszeiten und Aufstiegsmöglichkeiten. Vor der nächsten Verhandlungsrunde am kommenden Freitag will Verdi Druck aufbauen. "Der letzte gültige Tarifvertrag stammt aus dem Jahr 2013, jetzt haben wir 2017", meinte Rümker. Verdi fordert unter anderem einen Euro mehr Geld pro Stunde.
Der Chef des Flughafenverbands ADV, Ralph Beisel, nannte die Aktionen unangemessen: "Es ist nicht hinzunehmen, dass Verdi die Flughäfen als öffentlichkeitswirksame Bühne zur Durchsetzung ihrer Forderungen schädigt und die Belange der Reisenden dabei völlig ausblendet."/akp/km/DP/das
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