MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Chemiekonzern Wacker
Bisher war der Vorstand von einem Ebitda-Rückgang um 10 bis 20 Prozent ausgegangen und hatte beim Überschuss einen deutlichen Rückgang angekündigt. In den Prognosen sind allerdings keine Zahlungen von Versicherungen erhalten - wie sie Wacker etwa im dritten Quartal einstrich.
Am Finanzmarkt kamen die Nachrichten schlecht an. Die Wacker-Aktie verlor auf der Handelsplattform Tradegate in einer ersten Reaktion mehr als acht Prozent an Wert. Zuletzt betrug der Rückgang noch knapp sechs Prozent.
"Ausschlaggebend für unsere reduzierten Erwartungen sind die nach wie vor extrem niedrigen Preise für Polysilicium", sagte Wacker-Chef Rudolf Staudigl. Die von vielen Experten für die zweite Jahreshälfte erwartete Preiserholung sei bislang ausgeblieben. Im dritten Quartal seien die Preise sogar gesunken - wegen Überkapazitäten chinesischer Konkurrenten. Hinzu komme die schwächer werdende Konjunktur.
Staudigl will jetzt ein Effizienzprogramm erarbeiten, um die Betriebskosten des Unternehmens "in signifikantem Umfang" zu senken. "Wir müssen und werden den schwieriger werdenden Rahmenbedingungen für unser Geschäft erfolgreich begegnen", sagte er.
An den vorläufigen Zahlen zum dritten Quartal lässt sich der Geschäftseinbruch nicht direkt ablesen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum legte der Umsatz um zwei Prozent auf 1,27 Milliarden Euro zu. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um fast zwölf Prozent auf 270 Millionen Euro. Darin ist jedoch eine Versicherungszahlung in Höhe von 112 Millionen Euro für einen Schadensfall am Wacker-Standort Charleston aus dem Jahr 2017 enthalten. Ohne diese Zahlung wäre das operative Ergebnis deutlich eingebrochen. Den kompletten Quartalsbericht will Wacker am 24. Oktober veröffentlichen./stw/he
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