Eine Beraterin in einem Gespräch (Symbolbild).
Mittwoch, 11.12.2019 17:41 von | Aufrufe: 407

ROUNDUP/Versicherung: 287 Millionen Euro Schäden aus Thomas-Cook-Pleite

Eine Beraterin in einem Gespräch (Symbolbild). © Szepy / iStock / Getty Images Plus / Getty Images

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Pleite der deutschen Thomas Cook kommt den Fiskus teuer zu stehen. Die Schadenssumme liegt nach vorläufigen Berechnungen mit 287,4 Millionen Euro deutlich über der versicherten Summe von 110 Millionen Euro, wie der Versicherer Zurich am Mittwoch mitteilte.

Von der Haftungssumme von 110 Millionen Euro hätten bereits 59,6 Millionen Euro für die Heimholung von Urlaubern aufgewendet werden müssen, hieß es weiter. Somit blieben 50,4 Millionen Euro übrig. Für Kunden bedeutet das, dass weniger als ein Fünftel der Schäden noch gedeckt ist. "Daraus ergibt sich eine Quote in Höhe von 17,5 Prozent für die Regulierung der Ansprüche der Thomas-Cook-Kunden."

"Wir werden in den nächsten Tagen mit der Regulierung entsprechend der Quote beginnen", erklärte Horst Nussbaumer, Vorstand bei der Zurich Gruppe. Dieser Prozess werde einige Wochen dauern.

Die Bundesregierung hatte angekündigt, Pauschalurlaubern helfen zu wollen: "Schäden, die nicht von anderer Seite ausgeglichen werden, wird der Bund ersetzen." Den Thomas-Cook-Kunden solle angeboten werden, die Differenz zu der Summe, die sie vom Versicherer Zurich "oder von anderer Seite zurückerhalten haben, auszugleichen".

Dadurch sollen Tausende Klageverfahren und langjährige Rechtsstreitigkeiten vermieden werden. Anders als Individualtouristen sind Pauschalurlauber versichert, wenn ihr Reiseveranstalter pleite geht und die gebuchten Ferien ausfallen. Doch im Fall des Branchenriesen Thomas Cook zeigten sich die Grenzen der gesetzlichen Sicherung, die in Deutschland auf 110 Millionen Euro pro Versicherer gedeckelt ist.

Erste Anwälte haben sich deswegen bereits in Stellung gebracht. Sie werfen dem Gesetzgeber vor, geltendes EU-Recht nicht korrekt umgesetzt zu haben.

Die deutsche Thomas Cook, die in den Sog der Pleite der britischen Mutter geraten war, hatte am 25. September Insolvenzantrag gestellt. Das Unternehmen hatte schrittweise alle gebuchten Reisen abgesagt, zuletzt auch Trips mit Abreisedatum vom 1. Januar 2020 an, auch wenn sie bereits ganz oder teilweise bezahlt worden waren.

Nach jüngsten Angaben der Insolvenzverwalter sind 525 000 Urlauber von dem Reisestopp betroffen. Es handelt sich dabei allerdings nicht ausschließlich um Pauschalurlauber. Zur genauen Zahl der Pauschalreisenden wurden keine Angaben gemacht./mar/sam/als/DP/eas


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