WOLFSBURG (dpa-AFX) - Die Verkaufsmaschine von VW stottert: Wegen weniger Auslieferungen im größten Markt China startet der Gesamtkonzern mit einem Minus in das neue Jahr. Weltweit gingen die Auslieferungen an die Kunden im Januar im Jahresvergleich um 4 Prozent auf 813 700 Fahrzeuge zurück, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Weniger Steuersubventionen für Kompaktwagen in China, aber auch hausgemachte Probleme sorgten für einen regelrechten Einbruch in dem Land. Konzern-Vertriebschef Fred Kappler rechnet dennoch im Gesamtjahr mit Wachstum in China.
Die chinesische Regierung hatte ihre kräftigen Steuervergünstigungen für Kleinwagen Ende 2016 gekappt, das schlug sich vor allem bei den Zahlen der Kernmarke mit dem VW-Logo nieder. Autoanalyst Frank Schwope von der NordLB schrieb, der deutliche Rückgang dürfte an vorgezogenen Käufen der chinesischen Autofahrer liegen. Die Abhängigkeit des VW-Konzerns von China werde auch in Zukunft weiter zunehmen.
Auch die teureren Audi-Karossen fanden wie schon bekannt weniger Abnehmer im Land. Derzeit streitet sich die Ingolstädter VW-Tochter mit ihren bisherigen chinesischen Händlern, weil sie ihr Netz mit dem neuen Partner SAIC deutlich breiter aufstellen will. Das gefällt den Autohäusern des Joint-Venture-Partners FAW nicht.
Audi hatte gut ein Drittel Autos weniger in China verkauft, bei der VW-Kernmarke betrug das Minus fast 12 Prozent. Konzernweit fielen die Auslieferungen daher um 14 Prozent. China steht für 2 von 5 verkauften Autos bei den Wolfsburgern. Bessere Zahlen in Europa, in Südamerika und auch den USA konnten das Minus daher nicht wettmachen. Ohne China wären weltweit knapp 5 Prozent Autos mehr verkauft worden, sagte Kappler.
In den Vereinigten Staaten war der Skandal um manipulierte Abgastests bekannt geworden, mittlerweile berappelt sich VW aber dort wieder nach einem Diesel-Verkaufsstopp. Im Heimatmarkt Deutschland konnte der Konzern 1,6 Prozent mehr Fahrzeuge loswerden. Die Kernmarke mit Golf, Passat und Tiguan blieb allerdings hinter den Verkäufen aus dem Vorjahr zurück. Das Unternehmen begründete das mit längeren Haltezeiten der von Mitarbeitern geleasten Fahrzeuge.
In Deutschland denkt VW zudem über die künftige Form des Händlernetzes nach. VW-Markenvertriebsleiter Thomas Zahn kündigte in einem Interview des Fachmagazins "Autohaus" vom Donnerstag an, dass spätestens im ersten Quartal 2018 ein neuer Vertrag mit den Händlern stehen soll. "Wir werden uns noch mehr an den Bedürfnissen der Kunden ausrichten", sagte er. "Sollten die Kunden es wünschen, wird es auch direkt Angebote von uns an den Kunden geben." Die genauen Spielregeln, insbesondere die finanziellen Bedingungen, müssten mit dem Handel allerdings noch diskutiert werden.
Bei den VW-Fahrzeugmarken verzeichnete die spanische VW-Tochter Seat im Januar die stärksten Zuwächse. Die renditestarke Sportwagentochter Porsche verkaufte knapp mehr als vor einem Jahr. Nach wie vor stark zulegen konnten auch die kleineren VW-Nutzfahrzeuge um Transporter und Caddy. Bei den Herstellern größerer Lkw gaben die MAN-Verkäufe um 5 Prozent nach, bei Scania konnten sie etwas zulegen./men/jha/fbr
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