Ein Aktenordner und Unterlagen zum Thema Versicherungen (Symbolbild).
Donnerstag, 14.11.2013 14:34 von | Aufrufe: 276

ROUNDUP: Talanx bleibt trotz Naturkatastrophen optimistisch

Ein Aktenordner und Unterlagen zum Thema Versicherungen (Symbolbild). © gopixa / iStock / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de

HANNOVER (dpa-AFX) - Die Hagelstürme in Deutschland haben im Sommer auch beim Versicherer Talanx Spuren hinterlassen. Zudem blieb das Wachstum im dritten Quartal hinter den Vormonaten zurück. Konzernchef Herbert Haas sieht den Konzern mit Marken wie HDI und HDI-Gerling trotzdem auf Kurs zu den Zielen im laufenden Jahr. Er bleibe vorsichtig optimistisch, ein Konzernergebnis von rund 700 Millionen Euro zu erreichen, sagte er am Donnerstag in Hannover. Im kommenden Jahr will er diese Marke sogar übertreffen, obwohl die Einnahmen aus dem Verkauf der Swiss-Life-Aktien entfallen und Talanx mehr Geld für Großschäden einplant. Haas will dies mit deutlichen Verbesserungen im operativen Geschäft erreichen.

In den ersten neun Monaten sank der Gewinn überraschend um vier Prozent auf 528 Millionen Euro. Dabei brach der Überschuss im dritten Quartal um 39 Prozent auf 121 Millionen Euro ein, obwohl der Schaden durch den Hagelsturm "Andreas" im Sommer mit 119 Millionen Euro etwas geringer ausfiel als zuletzt angekündigt. Mehr als die Hälfte des Schadens entfiel auf den weltweit drittgrößten Rückversicherer Hannover Rück (Hannover Rück Aktie), an dem Talanx gut die Hälfte der Anteile hält.

Die Bruttoprämien kletterten in den ersten drei Quartalen um acht Prozent auf 21,4 Milliarden Euro. Das Ergebnis aus Kapitalanlagen stagnierte bei 2,8 Milliarden Euro. Experten hatten für die ersten neun Monate mit einem leichten Gewinnanstieg gerechnet.

Am Aktienmarkt wurden die Zahlen mit einem Abschlag quittiert. Zuletzt lag das Papier mit einem Minus von 1,2 Prozent bei 25,00 Euro und war damit einer der schwächsten Werte im MDax. Das Ergebnis im dritten Quartal sei enttäuschend ausgefallen, schrieb Equinet-Experte Philipp Häßler. Positiv schätzte er den Ausblick auf das kommende Jahr ein, auch wenn er und andere Analysten mehr erwarten als die in Aussicht gestellten mindestens 700 Millionen Euro. Da Talanx bei seinen Zielen immer konservativ sei, gebe es keinen Grund, die Erwartung für 2014 jetzt zu senken.

Einen Rückzieher machte Haas in Sachen HDI-Leben. Die Sparte sei integraler und fester Bestandteil des Talanx-Konzerns. Der Bereich solle mit neuen Produkten, einer etwas aggressiveren Anlagestrategie und einem Sparprogramm auf Vordermann gebracht werden. Haas selbst hatte in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" Anfang Oktober Gerüchte über die Zukunft des Lebensversicherers befeuert, indem er einen möglichen Verkauf oder eine Abwicklung des Geschäfts ins Spiel brachte. Davon rückte er jetzt deutlich ab. Die Sparte stehe nicht zur Disposition, zumal sich die Lage hier schon in den ersten neun Monaten etwas gebessert habe.

Das für 2014 deutlich erhöhte Budget für Großschäden begründete er mit der zunehmenden Internationalisierung. "Dadurch werden wir vor allem im Industriegeschäft anfälliger für Naturkatastrophen weltweit", sagte er. So wird der verheerende Taifun "Haiyan" auf den Philippinen, der viele Menschen das Leben gekostet hat, den Versicherer wahrscheinlich mehr als zehn Millionen Euro kosten. Ab dieser Größe zählt Talanx eine Naturkatastrophe zu den Großschäden. Für eine genauere Angabe sei es noch zu früh, sagte Haas. Aktuell geht er davon aus, dass der Taifun ein Großschaden für den Versicherer wird.

Der Herbststurm "Christian", der Ende Oktober über weite Teile Europas fegte, gehört auch zu dieser Kategorie. Hier erwartet Haas für Talanx nach aktuellen Schätzungen eine Nettobelastung im niedrigen zweistelligen Millionenbereich. In diesem Jahr gibt es eine ungewöhnlich hohe Anzahl an Naturkatastrophen. Bis Ende September beliefen sich die Großschäden bei dem Versicherer auf 668 Millionen Euro, wovon 221 Millionen Euro auf die Erstversicherung und 447 Millionen auf die Rückversicherung entfielen. Größter Einzelschaden waren dabei die Überschwemmungen in Europa im Mai und Juni./zb/stw/fbr


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