NEW YORK (dpa-AFX) - Siemens (Siemens Aktie) hat in den USA seinen Rivalen auf der Schiene ein Schnippchen geschlagen. Der deutsche Konzern hat von mehreren US-Bundesstaaten den Auftrag zum Bau von 32 Dieselloks für Personenzüge im Wert von umgerechnet 165 Millionen Euro bekommen. Damit verbunden ist eine Option über weitere 225 Lokomotiven für den Regional- und Fernverkehr. Die Loks sollen vom Herbst 2016 an ausgeliefert werden.
"Für Siemens bedeutet dieser Auftrag den Einstieg in den US-Markt für dieselelektrische Lokomotiven", erklärte Siemens' Bahntechnik-Chef Jochen Eickholt am Dienstag. Bei derartigen Loks erzeugt ein Dieselmotor den Strom für den elektrischen Antrieb. Hintergrund ist, dass in den USA weite Teile des Schienennetzes nicht elektrifiziert sind, insbesondere im Güterverkehr. In diesem Loksegment sind der Siemens-Erzrivale General Electric und der Baumschienen-Primus Caterpillar (Caterpillar Aktie) stark.
Der Zugauftrag für Siemens, bei dem das Verkehrsministerium von Illinois federführend ist, hatte sich bereits Ende vergangenen Jahres abgezeichnet. Allerdings protestiert Caterpillar dagegen mit dem Argument, die Kriterien seien unzulässigerweise gelockert worden. "Wir haben einen unterschriebenen Auftrag", kommentierte dies ein Siemens-Sprecher.
Der deutsche Konzern hatte schon zuvor mit seiner Bahntechnik in den USA punkten können: Im Februar waren die ersten von 70 Elektroloks für den Personenfernverkehr bei Amtrak in Betrieb gegangen. Bei Stadtbahnen ist Siemens nach eigenen Angaben Marktführer. Der Konzern unterhält ein Werk für Bahntechnik im kalifornischen Sacramento. In Deutschland dagegen machte Siemens Negativschlagzeilen mit der verspäteten Lieferung von ICE-Zügen./das/DP/stb
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