BREMEN (dpa-AFX) - Der Bremer Schokoladenhersteller Hachez will seine Produktion bis 2020 nach Polen verlagern. Es wäre das dritte Traditionsunternehmen in jüngster Zeit, das Bremen verlässt. Im vergangenen Jahr hatten bereits der Getränkehersteller Coca-Cola (Coca-Cola Aktie)
Die Unternehmensleitung von Hachez hatte die etwa 250 Mitarbeiter nach einem Bericht des "Weser-Kuriers" am Mittwoch über die Pläne des dänischen Mutterkonzerns informiert. Danach will die Toms-Gruppe in Polen eine neue Produktion für Schokolade und Pralinen aufbauen, wo die Bremer Marken Hachez und Feodora neben anderen Produkten des Konzerns hergestellt werden sollen.
Die Produktion aus Bremen solle schrittweise verlagert werden, teilte der Chef der Toms-Gruppe, Carsten Thomsen, mit. "Eine endgültige Entscheidung zum Produktionsstandort in Bremen ist damit noch nicht getroffen worden." Der Vertrieb und das Marketing der beiden Marken soll auch in Zukunft in Bremen bleiben. Zu weiteren Details wollte sich die Geschäftsführung in Bremen nicht äußern.
Die NGG reagierte mit Unverständnis auf diese Schritte. Die Auftragsbücher im Bremer Werk seien voll, sagte Gewerkschaftssprecherin Iris Münkel. Die Beschäftigten hätten wiederholt zum Beispiel auf Weihnachtsgeld verzichtet, um Arbeitsplätze zu sichern.
Auch das Wirtschaftsressort hat die Ankündigung der Toms-Gruppe überrascht. "Das kam für uns aus heiterem Himmel", sagte Sprecher Tim Cordßen. Erst vor vier Wochen hätten sich Experten aus dem Ressort mit der Unternehmensleitung getroffen, ohne dass diese die geplante Verlagerung erwähnt habe.
1890 gründete der aus Belgien stammende Chocolatier Joseph Emile Hachez das gleichnamige Unternehmen in Bremen. Später kam die Marke Feodora dazu, die der Zuckerfabrikant Hermann Meyer aus Tangermünde (Sachsen-Anhalt) 1910 entwickelt hatte. Am 1. Januar 2012 übernahm die Toms-Gruppe alle Geschäftsanteile an Hachez.
Die geplante Verlagerung der Produktion sieht die oppositionelle FDP in Bremen als Imageschaden für die Hansestadt. "Das Bremer Markensterben setzt sich ungehindert fort", sagte Fraktionschefin Lencke Steiner. "Andere große Unternehmen wie Bosch oder die Bremer Landesbank bauen derzeit ebenfalls massiv Stellen ab." Sie sieht deshalb das Wirtschaftsressort in der Pflicht.
"Wir werden das Gespräch suchen", kündigte Cordßen an. Die politischen Einflussmöglichkeiten auf eine unternehmerische Entscheidung seien jedoch gering. Dass der Industriestandort in Bremen sich im Niedergang befinde, wies er zurück. In den vergangenen Jahren habe es immer einen Beschäftigungszuwachs im kleinsten Bundesland gegeben, ein Großteil davon in der Industrie./igl/DP/das
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