Ein Arzt nutzt ein Tablet (Symbolbild).
Freitag, 24.02.2017 12:20 von | Aufrufe: 522

ROUNDUP: Rhön-Klinikum verschiebt Prognose - Aktie im Keller

Ein Arzt nutzt ein Tablet (Symbolbild). © nito100 / iStock / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de/

BAD NEUSTADT AN DER SAALE (dpa-AFX) - Der Krankenhausbetreiber Rhön-Klinikum rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit geringeren Einnahmen und wagt daher zunächst keine konkrete Ergebnisprognose. Der Gesetzgeber plane verminderte Vergütungen für kardiologische und bestimmte orthopädische Leistungen, teilte der Konzern aus dem unterfränkischen Bad Neustadt am Freitag mit. Unter anderem deswegen sei 2017 mit einem "deutlichen" Gewinnrückgang zu rechnen.

Anleger reagierten verschnupft. Die Papiere brachen am Freitagvormittag als Schlusslicht im Kleinwerteindex SDax um 9,41 Prozent auf 22,82 Euro ein. Weniger hatten sie zuletzt im Sommer 2015 gekostet. Sie fielen damit auch unter den Bereich von 25 Euro, der sich in den vergangenen Monaten immer wieder als Unterstützung erwiesen hatte.

Analysten wie Daniel Wendorff von der Commerzbank (Commerzbank Aktie) monierten unter anderem die schwache operative Entwicklung im gerade abgelaufenen Jahr. Nach vorläufigen Berechnungen sank das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebidta) im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Viertel auf 114,9 Millionen Euro. Experten hatten im Schnitt mit einem Wert von etwa 160 Millionen Euro gerechnet.

"Die Entwicklung des operativen Geschäfts ist unbefriedigend", räumte Vorstandschef Stephan Holzinger ein und kündigte Einschnitte an. In Zukunft werde man sich intensiv mit den Materialkosten und den Verwaltungsstrukturen beschäftigen. Der Umsatz des Konzerns stieg geringfügig von 1,11 auf 1,18 Milliarden Euro und lag damit im erwarteten Bereich. Für das kommende Jahr rechnet Röhn mit einem eher geringen Wachstum auf 1,2 bis 1,23 Milliarden Euro.

Niedrige Krankenkassen-Erstattungen hatten das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr belastet. Bereits Mitte des Jahres hatte der Konzern beklagt, die Erstattungen würden den steigenden Kosten hinterherhinken. Zudem befindet sich Rhön bereits seit langem im Streit mit dem Land Hessen um die Finanzierung der Unikliniken Marburg und Gießen. Laut Rhön geht es dabei aktuell pro Jahr um ungedeckte Ausgaben von rund 25 Millionen Euro.

Einen genauen Ausblick auf den zu erwartenden Gewinn 2017 gab das Unternehmen noch nicht. Es sei jedoch unter anderem durch Einmaleffekte mit einem "deutlich niedrigerem" Gewinn zu rechnen. Das Unternehmen erwartet außerdem Belastungen durch den Gesetzgeber. Bei der Abrechnung einiger Leistungen, zum Beispiel im Bereich der Herzkrankheit, sollen künftig geringere Vergütungen gezahlt werden. Eine genaue Gewinnprognose will Rhön im Laufe des ersten Halbjahres nachreichen.

Rhön-Klinikum hat seinen Sitz im unterfränkischen Bad Neustadt an der Saale. Das Unternehmen betreibt deutschlandweit elf Kliniken mit insgesamt knapp 5400 Betten./hosmac/rbe/she/stb


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