Eine professionelle Restaurantküche (Symbolbild).
Donnerstag, 30.07.2020 11:50 von | Aufrufe: 341

ROUNDUP: Rational bekommt Corona-Folgen stark zu spüren - weiter keine Prognose

Eine professionelle Restaurantküche (Symbolbild). © stockvisual / iStock / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de/

LANDSBERG AM LECH (dpa-AFX) - Der Großküchenausrüster Rational (Rational Aktie) traut sich wegen der Corona-Krise weiterhin keinen Ausblick für das laufende Geschäftsjahr zu. Aufgrund der anhaltenden Unsicherheiten sehe sich das Unternehmen auch jetzt noch nicht in der Lage, eine Prognose abzugeben, teilte der im MDax notierte Konzern am Donnerstag in Landsberg am Lech bei der Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal mit.

Rational bekam die Auswirkungen der Pandemie wie erwartet deutlich zu spüren. Umsatz, operatives Ergebnis und Auftragseingang gingen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum klar zurück. Während die Erlöse um 43 Prozent auf 116,8 Millionen Euro absackten, brach der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) mit nur noch 1,6 Millionen Euro fast komplett ein. Im Vorjahr hatten hier noch 51,5 Millionen Euro zu Buche gestanden. Dennoch schnitt Rational bei beiden Werten besser ab als von Analysten erwartet. Unter dem Strich hielt sich das Unternehmen mit 1,16 Millionen Euro noch knapp in der Gewinnzone.

Am Kapitalmarkt sorgten die Nachrichten zunächst kaum für Bewegung. Die Rational-Aktie lag am späten Vormittag mit rund 0,5 Prozent im Minus. Im laufenden Jahr hat das Papier im Zuge der Marktturbulenzen und der Virus-Krise aber bereits über ein Viertel an Wert eingebüßt. Auf längere Sicht sieht es deutlich besser aus: In den zurückliegenden fünf Jahren steht ein Plus von fast 50 Prozent zu Buche.

Weil Restaurants, Hotels und Kantinen in vielen Ländern wegen der Pandemie schließen mussten oder nur eingeschränkt wirtschaften konnten und auch der Tourismus stark gebeutelt war, waren zahlreiche Rational-Kunden und damit auch das Unternehmen selbst stark betroffen. Die Investitionsbereitschaft der Abnehmer sei teils erheblich beeinträchtigt gewesen, hieß es. "Im zweiten Quartal 2020 hat Covid-19 unser Unternehmen mit voller Wucht getroffen", schrieb Vorstandschef Peter Stadelmann.

Commerzbank-Analyst Michael Junghans verwies darauf, dass Rationals Auftragseingang im Juni und Juli um 20 bis 30 Prozent gesunken sei. Da viele Restaurants die Krise nicht überleben dürften, weil sie gezwungen seien, die Abstandsregeln zu gewährleisten und ihre Kapazitäten zu reduzieren, könne dies für den Konzern zu mehreren unschönen Konsequenzen führen. So könnten Restaurants etwa seltener neue Kombi-Dämpfer bei Rational bestellen und sich stattdessen gebrauchte Küchen-Ausrüstung besorgen, die am Markt durch Insolvenzen verfügbar werden könnte, glaubt der Experte.

Aus Sicht von Peter Rothenaicher von der Baader Bank stellt Rational trotz der derzeit schwierigen Lage weiterhin ein äußerst lohnendes Investment dar. Er erwartet jedoch, dass die negativen Covid-19-Folgen das Unternehmen noch eine ganze Weile beeinträchtigen dürften.

Dass der Umsatz nicht noch mehr eingebrochen sei, erklärte Rational-Chef Stadelmann mit der Einführung neuer Gerätegenerationen. Diese habe zu vielen Erstbestellungen von Kunden, Händlern und Einkaufsverbänden geführt und auch zu einem Nachholeffekt. Dies sei vor allem in Deutschland sei der Fall gewesen.

In Anbetracht der Krise hatte Rational bereits ab März ein umfangreiches Kostensenkungsprogramm gestartet. Viel Geld sparte das Unternehmen durch den Ausfall von Messen sowie weggefallene Kundenbesuche und -veranstaltungen. Zudem gelte seit März ein gruppenweiter Einstellungsstopp und es gelte an den Produktionsstandorten und bei einigen Vertriebsgesellschaften Kurzarbeit./eas/stw/mis


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